Clara nimmt Abschied
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Hallo Clara!
Nach über drei erfolgreichen Jahren im Innovations-Team der Taskforce Strukturwandel der ENO hast Du dir einen neuen Karriereschritt vorgenommen und wirst eine neue Stelle an der TU Dresden als "Leitende Koordinatorin des Campus Lausitz" in Görlitz annehmen. . Herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Leitungsposition – und obwohl wir Dich vermissen werden, freuen wir uns doch, dass Du uns als „Verbindungsmitglied“/ Partnerin? direkt ums Eck vom ENO-HQ erhalten bleiben wirst.
Du bist Berlinerin, hast im Saarland gelebt, dort den Strukturwandel beobachtet und “Internationales Management” mit dem Schwerpunkt Regionalökonomie an der IHI Zittau studiert und Deinen Master schon als im Job stehende Projektmanagerin bei der ENO verteidigt. Du hast Dein Wissen in vielen Bereichen die Neuausrichtung des Landkreises Görlitz “nach der Kohle” eingebracht.– ebenso wie bei den Innovation Challenges, bei denen Du auch als Coach tätig warst. Auch bei den Überlegungen und Workshops für die Eishalle Jonsdorf warst du mit dabei, wie auch bei zahlreichen weiteren Bürgerbeteiligungsformaten. Erläutere uns doch bitte, wie Du die Arbeit als Innovations-Managerin / als Projektmanagerin im Inno-Team empfunden hast, und auch, warum Innovation so wichtig gerade für unseren LK im Wandel ist (?)
Meine Themen waren vor allem Forschung & Entwicklung, ich habe die Halle der Wissenschaft, Innovation und Forschung auf dem Insidertreff 2023 konzipiert, organisiert und durchgeführt. Die Halle lief extrem erfolgreich. Ich konnte dort erfolgreich die überaus umfangreiche und vielfältige Forschungslandschaft und die damit verbundenen zukünftigen Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt SchülerInnen des Landkreises präsentieren. Und das wird auch weiterhin mein Thema sein, nur erweitere ich meine Arbeitstätigkeit auf die gesamte Lausitz. Ich werde mich auf diesen Bereich fokussieren und die Forschungsaktivitäten in der Lausitz aktiv gestalten und vor allem die Umsetzung der Aktivitäten in der Region, damit diese auch davon profitieren kann.
„Das Deutsche Zentrum für Astrophysik möchte in die Region kommen und würde sich über Unterstützung bei der Antragstellung XYZ freuen – Clara Hartung, wäre das ein Projekt für Sie?“ fragte unser GF Sven Mimus in einem unserer Team-Meetings vor rund zwei Jahren. Jetzt ist das DZA ein fester Bestandteil der spürbaren Strukturentwicklung in der Region mit internationaler Strahlkraft. Der Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region“ des Bundes wollte mit zwei Großforschungszentren den Strukturwandel im Lausitzer Revier und dem Mitteldeutschen Revier unterstützen. Bei der Ausarbeitung der Konzepte und der regionalen Anpassung hast Du die jeweiligen Projektträger unterstützt, damit das zukünftige Großforschungszentrum auch einen Mehrwert für die Region und die hier lebenden Menschen werden kann. Bitte, nimm uns ein wenig in die Geschichte des Projekts – und der gelungenen Ansiedlung – mit:
Das DZA ist auch ein Projekt aus der TU Dresden und ist Teil des Campus Lausitz. Ich habe dieses Projekt in seiner Anfangszeit unterstützt und werde es jetzt auch bei dem schweren und wichtigen Teil des Aufbaus und der Akzeptanz in der Gesellschaft unterstützen. Auch wenn es sich nicht auf den ersten Blick erschließt – viele Beispiele zeigen, dass astronomische Forschung Regionen nachhaltig verändern kann. Mit seiner einzigartigen Kombination von Forschung und Entwicklung in der Digitalen Wissenschaft, Sensortechnik und Materialforschung und dem Bedarf an Fertigungsstätten wird das DZA ökonomische Impulse in der Lausitz setzen und mindestens 3.000 zukunftsfähige Arbeitsplätze am Zentrum und in seinem Umfeld schaffen.
Ein wichtiges Thema, das Du in der letzten Zeit intensiv bearbeitet hast, ist die Nahversorgung (zu dem es auch das kommende Lausitz Café am 9.9. geben wird…), die gerade in einem großen, aber nicht dicht besiedelten LK wie dem unsrigen vor besonderen Herausforderungen steht. Kannst Du uns etwas zu Deinen Forschungsergebnissen und Lösungsansätzen für die z.T. spärliche Nahversorgung in den abgelegeneren Gebieten des LKs sagen? Wird es dazu z.B. ein Handbuch geben?
Das Nahversorgungsproblem ist ein sehr wichtiges und unglaublich spannendes Thema, weil man bei Nahversorgungsproblem meistens direkt daran denkt, dass es Ortschaften gibt, in denen die Menschen sich nicht versorgen können. Das stimmt so aber nicht. Im Landkreis Görlitz sind überall große Supermärkte und jede*r Bewohner*in verfügt über einen gefüllten Kühlschrank. Fakt ist aber, dass immer mehr kleinere Läden schließen, keine Nachfolger*innen finden oder sich finanziell nicht halten können. Das Nahversorgungsangebot zentriert sich in wenigen großen Angeboten, überwiegend in den Mittelzentren. Die Menschen fahren mit dem Auto lieber etwas weiter weg und haben dafür eine größere Angebotsvielfalt.
Das Nahversorgungsproblem ist eher ein soziales Problem, das wir lösen wollen. Nahversorgungseinrichtungen wie Lebensmittelgeschäfte, Märkte oder Cafés dienen oft als Treffpunkt für Mitgliedereiner Gemeinschaft. Menschen treffen sich beim Einkaufen oder beim Genuss von Speisen und Getränken. Diese regelmäßigen Begegnungen fördern den sozialen Austausch und ermöglichen es den Einwohner*innen, sich besser kennenzulernen. Gründen die sozialen Bindungen innerhalb einer Gemeinschaft. Außerdem ist eine Ortschaft mit einem Nahversorgungseinrichtungen als Wohnort attraktiver und könnte den Zuzug positiv beeinflussen.
Das Handbuch ist ein erster Schritt für regionale Akteur*innen sich mit dem Thema der Nahversorgung auseinanderzusetzen und führt hoffentlich zu einem größeren Bewusstsein regionaler Angebote und im allerbesten Fall auch zum Aktivwerden.
Kannst Du uns schon etwas über Deine neuen Tätigkeiten verraten bzw. wie Du Deine bisherigen Erfahrungen in deine neue Position einbringen wirst (so sind die Themen ((in der Broschüre der TU) z.T. deckungsgleich mit den auch von von dir bei der ENO bearbeiteten) – wie Gesellschaftlicher Wandel, Digitalisierung (in Bezug auf das DZA), Kreislaufwirtschaft, Energie und Mobilität…Ich hatte mit so vielen Akteur*innen aus dem Landkreis Görlitz Kontakt, die uns immer wieder ihre verschiedensten Bedürfnisse mitgeteilt haben. Diesen möchte ich auch in meiner neuen Anstellung gerecht werden, mich dafür einsetzen, dass die Forschungsaktivitäten auch der Region vor Ort zugutekommt, lokale Unternehmen eingebunden werden.
Themen wie die Nahversorgung möchte ich auch gerne weiterhin bearbeiten und die nötige Aufmerksamkeit geben.
An diesen Themen und an vielen weiteren Themen möchte ich auch weiterhin gerne mit der ENO und der TaFo zusammenarbeiten und Projekte weiterhin gerne betreuen als Projektpartnerin.
Liebe Clara, vielen Dank für das Gespräch – wir wünschen Dir alles Gute und bleiben in Kontakt (und freuen uns auch sehr über den einen oder anderen Gastautoren-Blog von Dir ;-) hier bei uns im UBL-Blog.