Nachhaltigkeit
Moderne Waldüberwachung
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Der Landkreis Görlitz gehört zu einer von fünf Modellregionen
Seit September 2022 ist die ENO im Auftrag des Landkreises Görlitz Teil des 5G‑Projektes „Waldwächter“. Wir haben dabei im Auftrag des Landkreis Görlitz die Projektkoordination übernommen.
Der Landkreis Görlitz ist einer der Gewinner im 5G‑Innovationswettbewerb des Bundesverkehrsministeriums. Das BMDV hatte diesen Wettbewerb ins Leben gerufen, um die Entwicklung von 5G-Anwendungen unter realen Umgebungsbedingungen zu fördern. Die Projektidee besteht darin, mit Hilfe von 5G-vernetzter Sensortechnik, durch stationäre und automatisch arbeitende Überwachungssysteme auf Feuerwachtürmen sowie durch den Einsatz von Drohnen einen Beitrag zur Waldgesundheit, d.h. zur Erkennung und Bekämpfung von Waldbränden und Schädlingsbefall, zu leisten. Dieses Konzept überzeugte die Juroren und im Januar 2022 erhielt das Konsortium durch den Bundesverkehrsminister die begehrte Umsetzungsförderung in Höhe von 4 Mio. Euro.
Über einen Projektzeitraum von drei Jahren wird das prämierte Konzept zur Entwicklung von 5G-Anwendungsszenarien nun vorangetrieben und umgesetzt. Damit ein potenzieller Waldbrandherd ermittelt werden kann, ermöglicht die stationäre Kameratechnik auf den Feuerwachtürmen die Erfassung verschiedener Wellenlängenbereiche sowohl im Bereich des sichtbaren Lichts, als auch im Infrarotbereich. Die im Einsatz befindlichen Sensoren erfassen permanent mehrere Parameter wie beispielsweise Temperatur, Luftfeuchte und Bodenfeuchtigkeit oder detektieren Rauchgas. Alle Daten werden über den 5G-Mobilfunk an einen zentralen Steuerungsserver übermittelt, dort erfasst und validiert. Durch verschiedene KI-Module erfolgt deren Analyse und ggf. die Erkennung von Anomalien wie Schwelbrände, Schädlingsbefall oder Feuernester. Auf dieser Basis werden Gefahren und Risiken schnellstmöglich erkannt, menschliche Entscheidungen unterstützt und Maßnahmen, wie Löschung oder Schädlingsbeseitigung, eingeleitet.
Für die Detektion eines möglichen Borkenkäferbefalls wird die grundsätzlich gleiche Technik verwendet. Sie wird jedoch um noch in Entwicklung befindliche und extrem sensitive Pheromonsensoren sowie die Analyse des sog. Nahinfrarotbereichs erweitert. Die KI ist so konzipiert, dass aus den gesammelten Daten hergeleitet werden kann, ob die Gefahr eines potenziellen Borkenkäferbefalls besteht. Diese Vermutung kann dann überprüft und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um zu verhindern, dass sich der Käfer in einem ganzen Waldgebiet ausbreitet.
Folgende Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft sind in dieses Projekt involviert: Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Hochschule Zittau/Görlitz, Fraunhofer IOSB-AST, Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP), Bundesforstbetrieb Lausitz, exelonix GmbH, GGS GmbH, Telekom, Truppenübungsplatz Oberlausitz, sowie Vodafone. Das Projekt soll bis 2025 abschließend umgesetzt werden.
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