Projektmanagement
Eine Plattform für Kunst und Kultur?
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Das kann nicht gut gehen
Vor nunmehr über 3 Jahren wurde ich durch den Landkreis Görlitz angefragt, ob ich ein (vor allem trockenes, mit vielen Zahlen untersetztes) Konzept für die Gesellschaft Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH skizzieren könne. Okay, ich war mit meinen Kindern schon vorher im Markersdorfer Dorfmuseum, auch im Granitabbau Museum in Königshain und habe in Krobnitz 2009 geheiratet. Das Ackerbürgermuseum war mir leider kein Begriff. Und beruflich hatte ich bis zur Anfrage keine Berührungspunkte. Die Anfrage kam überraschend, aber das ist ja manchmal ganz gut so. Gesagt, getan - anhand der vorliegenden Informationen habe ich Ansätze aufgeschrieben, die aus meiner Sicht vielleicht probiert werden könnten. Überraschend war, dass die Gesellschafterversammlung des Verbundes dann die ENO offiziell gebeten hat, die Geschäftsbesorgung - temporär - zu übernehmen. Ein Betriebswirt in einem Museum?
Nicht überzeugend
Eins kann ich vorbehaltlos konstatieren. Die Diskussionen zu Einnahmen, Ausgaben, Stundennachweisen, Vergabethemen und Organisationsfragen waren (und sind bis heute) wirklich nicht einfach, ich kann immer mal wieder auch mit den Mitarbeitern mitfühlen. Was macht ein Museum, wie viel Aufwand steckt hinter der Organisation einer Ausstellung, eines Festes oder der Vorbereitung von pädagogischen Projekten... Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier zweifelsfrei die falsche Ausbildung genossen habe, um es aus Sicht eines Museums von Beginn an wirklich zu begreifen. Mein Start war also sicher nicht überzeugend.
Durch die Krise
Alle haben wir gerungen, erklärt, um Lösungen gesucht und gemeinsame Ansätze diskutiert. Auch heute finde ich es faszinierend, wenn Anja Köhler mir "das Drehbuch" für eine neue Sonder- oder Dauerausstellung vorstellt, bin fasziniert mit wie viel Akribie sich alle auf die kommende Saison vorbereiten, wie kreativ wir an Anfragen herangehen und wie viel großartige Unterstützung für durch Ehrenamt, Vereine und Förderer aus der Unternehmenswelt erhalten. Ich habe den Museumsverbund schätzen gelernt, ich finde unsere Arbeit in - jetzt 5 Häusern, denn es ist das Schloss Königshain 2019 dazu gekommen - bereichernd innerhalb der Oberlausitz. Die Anstrengungen sind es wert, die Ergebnisse sind, auch oder gerade trotz der aktuellen Herausforderungen, zukunftsweisend. Wir haben eine gute Arbeitsteilung - und ein Ziel.
Zum Glück
Vielleicht muss ich Danke sagen. Danke, dass alle mich hier mit viel Überzeugung vom Museumsverbund begeistern konnten. Bei allen Schwierigkeiten. Ich glaube es ist wichtig, dass wir mit dem Verbund eine Plattform haben. Eine Plattform, bestehend aus 5 Häusern mit ganz eigenen und spannenden Inhalten, die dafür Sorge trägt ein wesentlicher Teil für Kunst & Kultur im ländlichen Raum zu sein. Geschichte in Verbindung mit leuchtenden Kinderaugen (trocken genannt pädagogische Projekte), lachende Gesichter bei maßgeschneiderten Veranstaltungen und der Zusammenarbeit mit Partnern aus vielen, vielen anderen Regionen - der Fundus ist vielfältig. Der Fundus ist gleichzeitig Begründung dafür, für den Museumsverbund zu arbeiten, weiter an den nächsten Projekten zu grübeln und vor allem niemals das Thema Finanzierung aus den Augen zu verlieren.
https://museum-oberlausitz.de/index.php
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.