Neues aus der AG Strukturwandel: heute mit Projektmanagerin Clara Hartung

Neues aus der AG Strukturwandel: heute mit Projektmanagerin Clara Hartung

 Hallo!

Heute freue ich mich, Clara Hartung aus dem Innovationsteam vorzustellen. Die Berlinerin hat bereits im Saarland gelebt und dort den Strukturwandel beobachtet. Nach ihrem Studium “Internationales Management” mit dem Schwerpunkt Regionalökonomie an der IHI Zittau bringt sie nun ihre Erfahrungen und ihr Wissen als Projektmanagerin in die Neuausrichtung des Landkreises Görlitz “nach der Kohle” ein. 

Im Innovationsteam wird Sie mit den anderen neuen Kolleginnen und Kollegen der AG Strukturwandel Unternehmen und Gründer, aber auch Investoren auf ihre neuen Ideen ansprechen und dabei helfen, sie umzusetzen. 

Clara, Du kommt aus Berlin, hast im Saarland gelebt, dort den Strukturwandel beobachtet. Was hat Dich bei der Entwicklung dort am meisten angesprochen? Gab es etwas, was Du Dir für den Landkreis Görlitz in ähnlicher Form vorstellen könntest?  Etwas, was Du dort vielleicht schon erlebt hast oder wozu Du dort inspiriert wurdest?

Das Saarland ist ähnlich wie der LK Görlitz eine sehr industriegeprägte Region und befindet sich ebenfalls seit etlichen Jahren im Strukturwandel. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die kreative Nutzung von alten Industriebrachen wie z.B. die der Völklinger Hütte, einem ehemaligen Eisenwerk, welches heute UNESCO Weltkulturerbe und Ort für verschiedene Kulturveranstaltungen und Ausstellungen ist. Ähnliches würde ich mir auch im Landkreis Görlitz wünschen.

Dann kamst Du nach Zittau und hast Internationales Management dort studiert. Wir in der ENO freuen uns, dass Du seit Anfang Mai in der AG Strukturwandel der ENO bist. Was hat Dich an Zittau so sehr fasziniert, dass Du Deiner Heimat Berlin den Rücken zugekehrt hast und nun dein Fachwissen in die Entwicklung der Region einbringen möchtest? 

Mein Umzug nach Zittau war keine bewusste Entscheidung. Ich hatte mich viel zu spät entschieden,doch noch ein Masterstudium anzutreten und hatte dann nicht sonderlich viel Auswahl. Nachdem mir das Wohnen in einem Dreiländereck schon in meinem Bachelorstudium gefallen hat, entschied ich mich dafür, ein zweites Dreiländereck auszuprobieren und gegen das Studium in einer Großstadt. Zum Bleiben habe ich mich im Laufe der letzten 2-3 Jahre entschieden. Ich lebe in einer wunderbaren 20er WG mit einem schönen Garten, Seen und dem Gebirge direkt um die Ecke, all das kann mir eine Großstadt nicht bieten. Überzeugt haben mich die unglaublich engagierten und herzlichen Menschen der Region, die ihre Heimat mit Hingabe und Kreativität gestalten möchten. Vor allem der große Raum an Gestaltungsfreiheit sagt mir sehr zu. Ich bezeichne den Raum häufig als „Spielwiese“ – hier kann man „auf der grünen Wiese“ noch neues gestalten und seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Deine Leidenschaft gehört der „Kreativwirtschaft“ Bitte, sei so nett und erkläre das uns – am besten in einfachen Worten.  

Kultur und Kreativität haben in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt. Ich habe zwar klassische BWL und Internationales Management studiert, mich außerhalb meines Studiums aber immer kreativ ausgelebt. Sei es beruflich-  bei der Arbeit für ein Filmfestival, für Musikveranstaltungen oder der Organisation von Kulturveranstaltungen für Studierende, als auch in meinem privaten Leben. Ich musiziere seit ich 5 Jahre alt bin, nähe, male und nehme so gut wie jede kulturelle Veranstaltung mit, wenn ich es zeitlich nur unterbringen kann.

Bitte erkläre uns auch, welche Chancen Du für die Kreativwirtschaft im Strukturwandelprozess erkennen kannst! 

Ich glaube, dass Kreativität der stärkste Motor des Strukturwandels ist. Sie kann als Innovations- und Zukunftstreiber wirken und neue Wertschöpfungsketten entstehen lassen. Klassische Unternehmen können sich neuüberdenken und so globalen Herausforderungen stärker begegnen. Die Kreativwirtschaft prägt aber auch das Innen- und Außenbild einer Region entscheidend und trägt zu ihrer Attraktivität als Wohnort bei. Damit umfasst die Kreativwirtschaft für mich zwei wichtige Bereiche: wirtschaftliche Entwicklung und Entwicklung des kulturellen Angebots.

Eines Deiner Fachgebiete ist Regionalökonomie. Kannst Du uns sagen, welche Chancen, aber auch Herausforderungen der Strukturwandel unter dem regionalökonomischen für die im Landkreis Görlitz lebenden Menschen mit sich bringt?  

Die Herausforderung sehe ich ganz klar in der demographischen Entwicklung verbunden mit einer hohen Abwanderung der jungen Menschen.Dies wird den Strukturwandel erschweren. Hier gilt es Anreize für Rückkehrer zu schaffen und nicht nur in Kommunen und Gemeinden zu denken, sondern sich als Landkreis zusammenzuschließen und sich in einer übergeordneten, regionalen Identität wieder zu finden und stark nach außen hin aufzutreten 

Du bist im Innovationsteam – hast Du Dir schon ganz eigene Ziele gesetzt, was Du zu erneuern hoffst, oder auch Wünsche, Ideen oder eine große Vision? 

Ich möchte den Menschen in der Region gerne dazu verhelfen, selber neuzu denken, mutig die Gestaltung ihrer Heimat selbst in die Hand zu nehmen und ihnen Perspektiven aufzeigen.Ich möchte mir Ihre Ideen und Wünsche anhören und sie ermutigen, große Visionen zu haben. Und dass ihnen bewußt wird, in was für einer vielseitigen und unglaublich schönen Region sie leben, der Region, die ich als meine Wahlheimat sehr schätze.

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