Was haben Daten mit der Schaffung von Mobilitätsangeboten zu tun?

Was haben Daten mit der Schaffung von Mobilitätsangeboten zu tun?

Ein Bericht von Heike Schleussner, Mobilitätsexpertin und Projektmanagerin im Team Strukturwandel bei der ENO

 Was haben Daten mit der Schaffung von Mobilitätsangeboten zu tun?

Alles! Der Frage, wie wir den größtmöglichen Nutzen für den Kunden durch eine smarte Verbindung privater Fahrtangebote aus Bürgerengagement, aber auch möglichen Fahrdiensten von bspw. Gewerbe oder Sozialdiensten zusammen mit dem ÖPNV im ländlichen Raum erreichen können, haben wir uns einige Monate gewidmet. 

Nach langen, teilweise zähen Gesprächen haben wir ein innovatives Projekt mit einem tollem Konsortium aus Wissenschaft, Großunternehmen und natürlich lokalen Aufgabenträgern und -nehmern auf die Beine gestellt!

Unter Leitung des Verkehrsverbunds ZVON soll eine Mobilitäts- und Steuerungsplattform für autonome und bedarfsgerechte Fahrten entstehen. Eine Plattform vom Kunden für den Kunden. Diese Idee haben wir beim Bund nun über einen Förderantrag für die Richtlinie mFund platziert. Da das Programm stark auf Open Data und Dateninnovation abzielt, passten unsere Ideen hier perfekt: nach dem sog. „Crowdsourcing-Ansatz“, also der Vereinigung einer Vielzahl von potenziellen Anbietern, soll eine technische und rechtliche Lösung geschaffen werden, wie Fahrten bedarfsgerecht in Anspruch genommen und angeboten werden können. Das Ganze muss natürlich technisch auf einer digitalen Plattform gesammelt werden. Hierzu gehört nicht nur die Leitstelle unseres Praxispartners GVB, also quasi dem Steuerungsorgan der Fahrzeuge, sondern auch die Auskunfts- und Buchungsplattform des ZVON, die um diese neuen Features ergänzt werden soll. 

Wenn wir hier mit dem Förderprogramm zum Zuge kommen, wird die Entwicklung mit einer intensiven Bürger- und Anbieterbeteiligung flankiert. Dadurch soll das eigene Mobilitätsverhalten reflektiert, aber auch bürger- und privatwirtschaftlich organisierte Angebote aktiviert werden. Das Vorhaben würde so einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitäts- und Energiewende im suburbanen und ländlichen Raum leisten, denn herkömmliche Lösungen zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes funktionieren im ländlichen Raum eben nur schwer. Daher ist hier auch das private Engagement gefragt, das insbesondere im Umland auch deutlich höher ist als in den Städten und damit ein Pluspunkt der Region ausgespielt werden kann. 

Die intermodale Verbindungssuche MOTIS wird an der TU Darmstadt erweitert, so dass das erweiterte Verkehrsangebot berücksichtigt wird. Mit der TU Darmstadt und der Firma INIT wird die technische Lösung zur Umsetzung dieser Probleme gebaut. Gleichzeitig kümmert sich die Firma Expleo (Görlitz) darum, dass rechtlich auch alles mit der Datennutzung und dem Datenschutz geregelt ist. Zusammen mit der TUDresden wird dann eine Zukunftsstrategie erarbeitet, wo und wann die Einführung von Bedarfsverkehren auch langfristig eine sinnvolle Verkehrslösung im ländlichen Raum darstellt und wie über die Erfassung und Verwertung von Daten sowohl Angebote verbessert, aber auch der Verkehrsfluss effektiv gesteuert werden können (TUD VPA)

Das ganze Vorhaben, soll auch direkt innerhalb des Förderzeitraumes von 3 Jahren, auf der Straße erprobt und getestet werden, damit direkt die Anforderungen und Bedarfe der Bürger in die Entwicklung aufgenommen werden können! 

Ich bin begeistert! Und es wäre ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung für den Landkreis Görlitz. Aber auch im Strukturwandel, da bedarfsgerechte Verkehrsangebote und die Erreichbarkeit zentrale Bestandteile einer attraktiven Region darstellen. 

Viele Grüße!

Eure Heike

Fotorechte: Holger Hinz für ZVON

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