Strukturentwicklung
„Lausitz-Haltestelle“
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„Lausitz-Haltestelle“
Kundenwünsche an Mobilitäts- und Versorgungsstationen intelligent vernetzt!
Ein Beitrag von Heike Schleussner
Im August haben wir hier im Blog über die Zukunftsvision für die Mobilität in der Oberlausitz berichtet, die wir gemeinsam in dem Netzwerk „Lausitzcluster Mobilität“ entwickelt haben.
Inzwischen fanden weitere Treffen des Netzwerkes statt. Vor wenigen Tagen haben wir in Görlitz am Siemens Innovationscampus im Rahmen eines Workshops die sogenannten „Mobilitäts- und Nahversorgungsstationen“ mit entsprechenden Kundenwünschen in den Mittelpunkt gestellt.
Da wir kein Netzwerk der leeren Worte sind, hat der ZVON kurzerhand zusammen mit der TU Dresden im Vorfeld eine Fahrgastbefragung durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, was der Fahrgast sich eigentlich genau an der Haltestelle der Zukunft wünscht. Im Befragungszeitraum vom 19. Oktober bis 14. November 2022 haben bereits 582 Fahrgäste an der Umfrage teilgenommen, die sowohl online als auch vor Ort durch persönliche Befragungen ausgefüllt werden konnte.
Konkrete Wünsche der Fahrgäste
Mehr als die Hälfte der befragten Fahrgäste stört sich an fehlenden Fahrgastunterständen an Haltestellen und bemängelt fehlende beziehungsweise schlechte Fahrgastinformationen. Es wurde auch deutlich, dass vor allem die Beleuchtung an den Stationen wichtig ist, um sich sicher zu fühlen. Für den Bau der Stationen wünschen sich die Fahrgäste häufig einen Materialmix, der auch passend zur Umgebung und funktional sein sollte. Besonders spannend fanden wir die Idee, die Stationen auch mit einer grafischen Gestaltung entsprechend der touristischen und regionalen Besonderheiten auszustatten oder hier sogar Architekturwettbewerbe durchzuführen. Etwas weniger wichtig sind den Fahrgästen die Ausstattung mit Sitzgelegenheiten und Aushänge mit Preislisten oder ein Umgebungsplan.
Zusammenfassend sind den Fahrgästen also folgende Merkmale am wichtigsten:
- Wetterschutz/ Fahrgastunterstand
- Fahrplanaushang/ Informationen
- Beleuchtung für mehr Sicherheit
Die Perspektive wechseln
Alle Teilnehmer der Veranstaltung verfolgten die Ergebnisse sehr gespannt, wussten sie doch bereits, dass sie nun selbst gleich in die Rolle der Produktentwickler für die Lausitz-Haltestelle schlüpfen sollten. So haben wir uns in der ersten Arbeitsrunde fokussiert in besondere Kundengruppen mit unterschiedlichsten Anforderungen (nach Alter, Geschlecht, Mobilitätseinschränkung und Reisezweck) versetzt und ermittelt, welche Angebote für die jeweiligen Gruppen wichtig sind. Neben Snackautomaten, Fahrradabstellanlagen, WLAN, Sharing-Angeboten, einem Notfallknopf oder Lademöglichkeiten wurden auch der Weg zur Haltestelle und digitale Auskunftssysteme diskutiert.
Es war schnell klar, dass die Haltestelle zukünftig nicht nur ein Schild sein kann, sondern vor allem zusammen mit der Umgebung entwickelt werden muss. Das Verkehrsangebot ist Dreh- und Angelpunkt der Regionalentwicklung. Es hat eine Schlüsselfunktion bei der Entscheidung, ob Menschen in der Region bleiben und Unternehmen sich ansiedeln. Dafür braucht es mehr als ein Haltestellenschild, einen Fahrplan und eine Lampe. Die Haltestelle muss als Aufenthaltsort verstanden werden, an dem der Fahrgast verschiedenste Verkehrsangebote zur Verfügung hat. Sie kann beispielsweise aber auch ein Digitalmarkt sein, an dem regionale Produkte an einer Versorgungsstation gekauft werden können. Meist lohnt ja auch der Blick über den Tellerrand. So holten uns für auch innovative Impulse aus Österreich und der Kiel-Region, wo vernetzte Stationen im ländlichen Raum bereits Alltag sind, um neue Maßstäbe bei der Lausitz-Haltestelle zu setzen.
Unterstützung gesichert
Natürlich wollen wir nicht nur Visionen und Ideen entwickeln, sondern auch erste Meilensteine und Partner für die Umsetzung definieren. So freuen wir uns vor allem auch, dass das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr uns zukünftig bei der Umsetzung unserer Projektideen begleiten wird. Bis dahin werden wir die Idee der „Lausitz-Haltestelle“ aber noch konkretisieren und mit weiteren Kundenmeinungen sowie Fachexpertengesprächen unterlegen. Fest steht jedoch schon: der Weg in die Mobilität der Zukunft muss einfach, digital vernetzt und attraktiv sein!
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.