Strukturentwicklung

Herzliche Einladung zu einem besonderen Kulturerlebnis: Die Görlitzer Stadthalle öffnet am kommenden Sonntag zum letzten Mal ihre Türen, bevor sie für die umfassende Sanierung geschlossen wird.

Dieser besondere Tag, organisiert von der Görlitzer Kulturservicegesellschaft und der Stadthallenstiftung, markiert einen Abschied und gleichzeitig einen Neubeginn für dieses ikonische Bauwerk, das "neue Entwicklungsmöglichkeiten für Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Tourismus" eröffnen wird. Der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu erläutert: „Mit der Sanierung der Görlitzer Stadthalle bekommt unsere Region eine hochwertige Veranstaltungsstätte und ein modernes Tagungszentrum. Dadurch wird die kulturelle und gesellschaftliche Lebensqualität in unserer Grenzregion noch mehr gesteigert. Zudem entsteht im Herzen der Europastadt Görlitz/Zgorzelec ein Ort der internationalen Begegnung.“

Die Stadthalle Görlitz, die seit Ende 2004 wegen ihres großen Sanierungsbedarfs geschlossen ist, steht nach fast zwei Jahrzehnten vor einer umfassenden Modernisierung. Erst im Juni 2024 wurde der endgültige Beschluss für die Sanierung durch den Stadtrat gefasst, ein bedeutender Schritt, der den Weg für die zukünftige Nutzung als moderner Kongress- und Veranstaltungsort ebnet. Die Bauarbeiten sollen Anfang 2025 beginnen, die Wiedereröffnung ist für Ende 2028 geplant.

Für Sanierung und Umbau zu solch einem modernen Tagungszentrum sind insgesamt für die Sanierung 50,7 Millionen Euro veranschlagt, von denen Bund und Freistaat Sachsen fast 90 Prozent übernehmen. 

Bevor die Sanierungsarbeiten beginnen, lädt die Görlitzer Stadthalle am Sonntag, den 11. August, von 14 bis 18 Uhr zu einem „Entdeckertag“ ein, der es den Besuchern ermöglicht, das Gebäude noch einmal zu erleben. In exklusiven Führungen können Besucher hinter die Kulissen blicken und Bereiche entdecken, die normalerweise nicht zugänglich sind. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, die verborgenen Winkel, den großen Saal und die historischen Foyers zu erkunden. (Virtuell kann man das übrigens hier beim interaktiven Rundgang auch dann noch, wenn saniert wird.)

Neben den Führungen um 14:15 Uhr, 14:45 Uhr, 15:15 Uhr, 17:00 Uhr und 17:30 Uhr gibt es umfassende Informationen zur geplanten Sanierung und zur zukünftigen Nutzung der Halle. Der große Saal wird an diesem Tag noch einmal zum kulturellen Zentrum, wenn Kirchenmusikdirektor Reinhard Seeliger die berühmte Sauer-Orgel zum Klingen bringt. Diese Orgel, die im Zuge der Bauarbeiten teilweise demontiert und eingelagert wird, ist ein Stück lebendige Geschichte und erinnert an die musikalische Tradition der Stadthalle.

Die musikalischen Darbietungen an diesem Tag erinnern an die Anfänge der Stadthalle, die 1910 als Konzerthalle für die Schlesischen Musikfeste eröffnet wurde. Neben der Orgelmusik wird die Europa-Chorakademie die Besucher in die Vergangenheit entführen, während das Jugendblasorchester der Musikschule Johann Adam Hiller mit seinen Auftritten vor der Halle eine festliche Stimmung verbreitet.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Der große Saal verwandelt sich in eine Mini-Coolinaria im Jugendstil-Ambiente, wo Wein, frisch gerösteter Kaffee und ein „fliegender Biergarten“ auf die Besucher warten. Draußen an der Neißeseite können die Gäste bei Wasser, Limo, Bier und Bratwurst entspannen, während für Kinder Attraktionen wie die Ballonkunst von „Zauberkatrin“ und eine Schatzsuche in der historischen Halle geboten werden.

Der Eintritt ist kostenlos, allerdings sind die Plätze für die Führungen begrenzt. Die Teilnahme sichert man sich mit einem vorher abgeholtem Ticket von Görlitz-Information/Tourist-Service, Obermarkt 32 .

Die wirklich allerletze Chance, die Stadthalle zu besuchen, bietet sich dann am Montagabend (12.8.) zwischen 19 und 21 Uhr: Im Kleinen Saal findet ein Wahlforum zur Landtagswahl im Wahlkreis 58 statt. Der Eintritt ist frei.

Fotos: Stadthalle Görlitz