Das war ein Fest!

Das war ein Fest!

Das war ein Fest! 10 Jahre Raumpioniere Oberlausitz und die 5. Landebahn für Landlustige

 ein Gastbeitrag von Arielle Kohlschmidt von der Raumpionierstation Oberlausitz

Unser Projekt „Raumpioniere Oberlausitz“ hat in diesem Jahr seinen 10. Geburtstag gefeiert. 10 Jahre Beratung, Vernetzung und Begleitung von Zuzüglern und Rückkehrern und dabei viele hundert Menschen die wir haben kennenlernen dürfen! Wir haben es geschafft unser Thema bundesweit in die Medien zu bekommen, wir haben unseren Landkreis Görlitz erfolgreich bekannt gemacht und mittlerweile ist durchweg publik, dass die ländlichen Räume für viele Menschen eine willkommene Alternative zum Großstadtleben sind.

Die 5. Landebahn für Landlustige am 14. September 2024 war für uns eine ganz Besondere. Wir waren bei einem Wohnprojekt zu Gast – unseres Wissen dem ältesten der Oberlausitz. 

Dreizehn Menschen leben in der Kulturfabrik Meda in Mittelherwigsdorf – die mal als Eiernudel- und Makkaronifabrik gebaut wurde und seit den 1990er Jahren liebevoll und ökologisch ausgebaut wird. Dreizehn Menschen, die uns auch private Räume für unsere vielfältigen Workshops öffneten. Ein Schwerpunkt bildete in diesem Jahr passenderweise das Thema „Wie gründe und lebe ich in einem Wohnprojekt?“. Das interessierte u. a. Studenten aus Zittau, die nach ihrem Abschluss in der Oberlausitz bleiben wollen. Die Dezentrale Sachsen hatte uns dafür einen aus eigener Erfahrung sprechenden Berater gesandt und das Gemeinschaftshofprojekt Auguste 77 lud zu einem Ausflug ins nahe gelegene Olbersdorf ein.

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Information und Austausch, aber auch Musik und ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl bei der 5. Landbahn für Landlustige

Wie lebt es sich denn nun wirklich auf dem Land?

Etwa 100 Menschen aus Dresden, Leipzig, Berlin und der Region sind in diesem Jahr unserem Ruf gefolgt – zu einer Veranstaltung, die sich nicht als Konferenz der Expertinnen und Experten versteht, sondern als ein offener Raum des Teilens und Tauschens, der sich aus unserer Community von Rückkehrern, Zuzüglern und Einheimischen generierte. Interessierte konnten Menschen über die Schulter gucken, die schon tiefer in verschiedene Materien eingestiegen waren, so zum Beispiel beim Umgang mit alter Bausubstanz oder dem Strohballenhausbau.

Ein wichtiges Thema für Städter ist immer die Frage: Wie lebt es sich denn nun wirklich auf dem Land? Natürlich gestaltet sich das Leben anders, wenn Mensch JWD in einem kleinen Dorf lebt, so wie wir. Natürlich muss man sich umstellen und vor allem „den Hintern hochbekommen“ und selbst aktiv werden. Wer Freude daran hat, sich selbst zu verwirklichen, sich einzubringen, wird hier einen großen Spielplatz finden. Ob nun kleine Gemeinde oder Kleinstadt: Die Kommunikation ist direkter, schneller und oft schlichtweg unkompliziert. Ein Termin beim Bürgermeister? Kein Problem. Stundenlanges Warten in der Zulassungsstelle? Hier sicher nicht. So war auch der Bürgermeister von Mittelherwigsdorf Markus Hallmann ganz selbstverständlich anwesend und konnte von seinem Ort erzählen und Fragen beantworten.

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Besser informiert und im Austausch treffen sich wichtige Entscheidungen leichter: vor allem, wenn selbst der Bürgermeister sich engagiert

Wichtig war uns auch zu vermitteln, dass nicht alles eitel Sonnenschein in der Oberlausitz ist. Es nützt niemanden, wenn Menschen mit falschen Erwartungen geweckt werden und nach einem halben Jahr die Zelte wieder abbrechen. Und wir wissen natürlich, dass die Ergebnisse der Landtagswahlen manchen potentiellen Zuzüglern schwer im Magen liegen. Interessant ist, was – frei nach Hölderlin – an solchen Orten passiert: Da, wo das Dunkle ist, wächst das Helle auch. Eine bunte Gegenbewegung erblüht. Diese Orte werden von den dort Lebenden erst recht geliebt und durch tolle Projekte genährt und bereichert. So stellten z.B. die ENO Taskforce Projektmanagerinnen Anja Nixdof-Munkwitzfr das Thema: Was gibt’s eigentlich hier zu essen vor und Franziska Kusche organisierte den Ausflug zu ihrem Herzens-Wohn-Projekt Auguste 77.

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Unsere Coaches vom Neulandgewinner Programm waren immer hellauf begeistert in die Oberlausitz zu reisen und diese vielen, vielen tollen Initiativen zu besuchen.

Wir sind von Herzen erfüllt von diesem Tag und freuen uns auf ein nächstes Mal!

Viele Grüße aus der schönen Pampa :-) (Klein-Priebus)

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Unser Dank geht an unsere Unterstützer und Förderer, darunter das Land Sachsen (SMJusDEG) mit der Förderrichtlinie Bürgerbeteiligung, dem Beauftragten für die Neuen Bundesländer im Rahmen des Programms Machen!2023, dem riesa efau  und der Kulturfabrik Meda in MIttelherwigsdorf.

 

Weiterhin danken wir:

  • den Haushütern Veronika Kirchmaier und Thomas Pilz
  • Fanny Vildebrandt für die Unterstützung u. a. bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Franziska Stölzel für frischen weiblichen Sturm im Transformationsgeschehen
  • Anas Husain für den französischen Esprit
  • Lena Schönfelder für das Teilen von Haus und Erfahrungen.
  • Anja Nixdof-Munkwitz für das Thema: Was gibt’s eigentlich hier zu essen?
  • Franziska Kusche für den Ausflug zu ihrem Herzens-Wohn-Projekt Auguste77
  • Susanne Gärtner für das Einbringen des Wunden-Punkt-Themas
  • Tina Krov und Markus Hambüchen für Einblicke wie man nach einer Reise durch 23 Länder in der Oberlausitz hängen bleiben kann
  • Grit Lemke für ihre Stimme für Ostdeutschland und die Sorben
  • Norbert Marschall für das Thema Humus und Solidarische Gemeinschaft
  • Bianca Schulz für Ihr Engagement bei der Entwicklung eines Farmprojektes in Gablenz
  • Richard Weickelt für Gründe Norwegen gegen die Oberlausitz einzutauschen
  • Kurtl für das beste Oberlausitzer Rullen
  • Bürgermeister Markus Hallmann für den Werbeblock
  • Frank Döderlein für seine Kompetenz beim Beraten junger Wohnprojekte
  • Anke Eichhorn für ihr Engagement für Kinder- und Jugendliche
  • Der Kinderbetreuerin Mandy fürs tiefenentspannt bleiben mit 15 wuselnden Kindern
  • Torsten Schwarzkopf für das Thema Naturnahe Abwasserklärung
  • Rico Fahr für den Ausflug in die Zukunft des Schulgartens
  • Albrecht Fiebiger für das Nehmen von Angst vor alter Bausubstanz
  • Und schließlich Andreas Wagner für das fulminante regionale Catering mit Apernmauke und Stuppen und 7 Käsen von regionalen Produzenten das noch lange nach seinesgleichen suchen wird.

Titelfoto: Idyliische Oberlausitz und Arielle Kohlschmidt, weitere Fotos von Fanny Vildebrand und Rafael Sampedro

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