Braucht es eine aktive Flächenentwicklung überhaupt?

Braucht es eine aktive Flächenentwicklung überhaupt?

Das Bild spricht Bände 

Was war das für ein aufregender Nachmittag für mich. Gestern pünktlich 13 Uhr wollte ich am Rechner sitzen und dem Live-Stream des Kreistages lauschen. Die Technik stand parat. Dann ein Anruf um 12.45 Uhr - ich muss noch einmal dringend nach Görlitz. 

Warum wollte ich das unbedingt sehen? 

Im Kreistag standen gestern zwei Anträge zur Debatte. Umfirmierung der Feriengesellschaft Stausee Quitzdorf hin zu einer Flächengesellschaft Landkreis Görlitz. Gleichzeitig soll die ENO Anteile an dieser Gesellschaft erwerben, die dann sowohl einen neuen Namen als auch neue Inhalte aufweist. Die Intension beschäftigt mich seit Jahren. Denn der Kreistag hatte mich beauftragt, ein Konzept für die künftige Nutzung der Feriengesellschaft zu erarbeiten. Mein Vorschlag - und hier greife ich den Artikel von Jan auf - eine Gesellschaft, die sich mit der zielgerichteten Entwicklung von Flächen im Landkreis Görlitz beschäftigt. Überall dort, wo der Bedarf an uns herangetragen wird. Nicht, wo es nicht gewünscht wird. Das können Gewerbegebiete sein, schließlich reden alle von möglichen weiteren Unternehmen. Es können aber auch Bestandsimmobilien sein, die es zu entwickeln gilt. Vielleicht gibt es eine Idee, vielleicht gibt es auch schon das Eigentum. Aber es mangelt an Ressourcen. Ich spreche hier von Grundstücken oder vorbereitenden Maßnahmen, die nicht durch das freie Unternehmertum getätigt werden - denn diese Investitionen sind schlicht nicht darstellbar. Meiner Meinung nach ist das ein Job der "öffentlichen Hand". Hier gäbe es dann mit der Flächengesellschaft eine mögliche Lösung für Kommunen, die es möchten. 

Die Idee war zweimal im Ausschuss für Kreisentwicklung, zweimal in den Gremien der ENO. In letzteren wurde sogar einstimmig für das Weiterverfolgen dieser Idee geworben. Deshalb hat es mich etwas irritiert, dass einen Tag vor dem Kreistag "neue" Fragen mit der Bitte um Beantwortung an mich herangetragen wurden... Die Beschlussvorlage war umfassend, sogar einen Vorschlag des Gesellschaftervertrags inkl. allen Stellungnahmen lag bei. 

Wie war dann der Live-Stream? 

Danke an Holger, Christoph und Thomas für die ständigen Updates. Ein Antrag auf Vertagung des Punktes wurde abgelehnt. Dann Fragestunde, ich dabei am Handy. Kritische Stimmen gab es, aber auch unterstützende. Gefühlt war von "super, das brauchen wir" bis kompletter Ablehnung alles dabei. Es gab sachliche Argumentation und für mich leider auch nahezu boykottartige Reaktionen. Verstehe ich nicht. Sachlich dagegen zu sein, okay - aber brauchen wir nicht die neutrale Position? Das Ansinnen per se als nicht notwendig abzustempeln, halte ich für nicht gut. Wir sprechen ja viel über alte Brachen, die es zu entwickeln gilt und den Wunsch für Neuansiedlungen. Mein Vorschlag war eben ein Vorschlag. Wenn es nicht klappt, ist das auch okay.

Danke für die positiven Statements von Andreas Schneider, Thomas Zenker und Ralf Brehmer. Danke auch für die ruhige Art von Thomas Rublack das Thema vorzustellen.

Ende gut, alles gut?

Die Anträge sind beide mit Mehrheit beschlossen worden. Jetzt geht´s also los. Als Tagesabschluss hab ich mir dann das Steak und den leckeren Wein, danke Axel :), schmecken lassen. 

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