Nachhaltigkeit
Kickoff und erstes Projekttreffen des RUBIN-Bündnisses EnviroPlast am 26.09.2024 in Zittau
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Potentieller Titel: Biogene Reststoffe als Schlüssel zur nachhaltigen Kunststoffproduktion in der Oberlausitz
Am 26.09.2024 fand das erste Projekttreffen aller Bündnispartner von EnviroPlast an der Hochschule Zittau/Görlitz in Zittau mit über 100 Teilnehmern statt.
Die Veranstaltung gliederte sich in einen öffentlichen, informativen und einen internen Teil, bei dem konkrete Projektthemen besprochen wurden. Bei der Veranstaltung gab es neben ermutigenden Grußworten u.a. des sächsischen Ministerpräsidenten interessante Fachvorträge, eine aufschlussreiche Podiumsdiskussion und eine Begleitausstellung mit vielen Exponaten der Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus dem großen Projektkonsortium.
Das interdisziplinäre EnviroPlast-Konsortium besteht aus 15 geförderten und 10 assoziierten Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft größtenteils aus der Oberlausitz und deckt das gesamte Spektrum der bioökonomischen Wertschöpfung von der Ernte bis zur Anwendung und dem Recycling ab.
Ziel von EnviroPlast ist es, biogene Neben- und Reststoffe, insbesondere faserhaltige Materialien wie Schnittholz, Getreidestroh, Spreu und Grünabfälle, gezielt als Rohstoff für die Herstellung von Biopolymeren sowie als Verstärkungs- und Füllstoffe zu nutzen. In Deutschland fallen jährlich bis zu 200 Millionen Tonnen faserhaltige Reststoffe an, die bisher weitgehend ungenutzt bleiben oder nur geringwertig verwendet werden. EnviroPlast will diese Herausforderung angehen und durch die Nutzung biogener Reststoffe die Belegung zusätzlicher Agrarflächen für die Kunststoffproduktion verringern. Dies könnte die Ressourcenschonung erheblich verbessern und die CO2-Bilanz der Kunststoffindustrie positiv beeinflussen.
Aktuell würde der Bedarf an Kunststoffen in Deutschland durch konventionelle Agrarprodukte einen enormen Flächenaufwand erfordern, was erhebliche Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion hätte. EnviroPlast bietet eine Lösung, die Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit verbindet, ohne bestehende Wirtschaftsprozesse stark zu verändern.
Ein weiteres zentrales Ziel des Verbundprojekts ist der Einsatz faserhaltiger Reststoffe als Füllstoff in Kunststoffen. Dies reduziert den erforderlichen Kunststoffanteil sowie den Einsatz synthetischer Fasern und Additive, was nicht nur den CO2-Fußabdruck der produzierenden Unternehmen verringert, sondern auch Materialkosten spart.
EnviroPlast verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um eine hohe Qualität der Kunststoffteile aus biogenen, regionalen Reststoffen zu gewährleisten, die den spezifischen Anforderungen der Fahrzeug- und Bauindustrie entsprechen. Die sächsische Lausitz bietet mit knapp 100 kunststoffverarbeitenden Unternehmen optimale Voraussetzungen für die Ziele des Projekts, da die Region über eine hohe Dichte an Unternehmen in dieser Branche verfügt und gleichzeitig über zukunftsorientierte land- und forstwirtschaftliche Betriebe zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung verfügt.
Zusätzlich sind einige Originalgerätehersteller (sog. OEMs) als assoziierte Partner in das Projekt eingebunden, um sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse schnell in die Anwendung gelangen können.
Der Verbund wird im Rahmen des Programmes „„RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) mit insgesamt ca. 10,3 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
Abb. 1: Darstellung der Konsortialpartner (Karte) in der Region
Abb. 2: Prototyp einer Kompakterntemaschine zur Gewinnung von Spreustroh als nutzbarer Füllstoff für Kunststoffe; das Bild zeigt die Testfahrt zur Spreustroh-Ernte im August 2024
Abb. 3: Exemplarische Darstellung der Teilprozessschritte von EnviroPlast
Abb. 4: Kickoff aller Bündnispartner am 26.09.2024 an der Hochschule Zittau/Görlitz
Kontakt
Prof. Sebastian Scholz, Bündnissprecher, E-Mail:
Herr Ronald Wolf-Wagenführ, Bündniskoordinator, E-Mail: