Strukturentwicklung
„SelbstständigLausitz“ kommt nach Weißwasser
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Hallo!
Heute stellen wir das Projekt "SelbstständigLausitz" der Handwerkskammer Dresden zum Thema der Unternehmensnachfolge, Existenzgründung und zu Karrierewegen im Handwerk vor, das am 6. März in Weißwasser seinen Auftakt hat.
Rund 40 Prozent der in Sachsen ansässigen Betriebsinhaber im Handwerk sind 55 Jahre und älter. Das bedeutet, dass für mehr als jedes dritte Unternehmen in den kommenden zehn Jahren die Nachfolge-Thematik ansteht. Im Rahmen des Projektes "SelbstständigLausitz“ möchte die Handwerkskammer Dresden mit verschiedenen Maßnahmen Interessierten einen reibungslosen Eintritt ins Unternehmertum ermöglichen und langfristig stabile handwerkliche Strukturen in der Lausitz erhalten und aufbauen.
Gemeinsam mit Anna-Marie Hillen, der Projektmitarbeiterin "SelbstständigLausitz", Hauptabteilung Wirtschaftsförderung und -beratung der HWK Dresden, möchten wir alle Interessierten herzlich dazu einladen, sich am 6. März über die sehr guten Chancen, die das Handwerk bietet, zu informieren. „SelbstständigLausitz“ bietet sowohl Gründern als auch etablierten Unternehmern und interessierten Beratern eine Plattform, um in einen aktiven Austausch zu treten und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Das Projekt versteht sich als Schnittstelle und Ergänzung zu den betriebswirtschaftlichen Beratungsangeboten der Handwerkskammer Dresden. Deren Berater stehen auf Wunsch mit ihrer Expertise zur Seite bei Fragen zur Unternehmensübergabe und Existenzgründung. Kostenfrei, neutral und individuell.
Um das Projekt genauer vorzustellen, sprach der UBL-Blog mit Anna-Marie Hillen ausführlich zu den wichtigen Themen des Projekts "SelbstständigLausitz".
UBL-Blog: Liebe Frau Hillen, wir freuen uns, dass Sie mit der Veranstaltung „SelbstständigLausitz“ zum Auftakt nach Weißwasser kommen – können Sie uns kurz erläutern, wieso es gerade Weißwasser geworden ist, und ob es schon weitere Stationen geplant sind?
Anna-Marie Hillen: Die Handwerkskammer Dresden versteht sich als starker Partner in der Region. Wir setzen uns in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Görlitz, der Kreishandwerkerschaft Bautzen und den Innungen in der Region mit Nachdruck dafür ein, dass das Handwerk zwischen Weißwasser und Zittau, zwischen Hoyerswerda und Bischofswerda als wichtiges Bindeglied in der regionalen Wertschöpfungskette in seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nachhaltig gestärkt wird.
Das Projekt SelbstständigLausitz möchte als Kompetenzzentrum für Nachfolge und Gründung vor Ort in der sächsischen Kohleregion sichtbar und als Anlaufstelle für die regionalen Handwerksbetriebe wahrnehmbar sein. Der Standort Weißwasser soll in Zukunft weiter ausgebaut werden.
UBL-Blog: Wie sehen Sie die Zahlen und Daten in Bezug auf selbstständige Handwerker in der Lausitz?
Anna-Marie Hillen: 2023 hatte der Kammerbezirk Dresden 21.060 Handwerksbetriebe gelistet. In den Landkreisen Görlitz und Bautzen sind 8.500 Betriebe gelistet. In diesem Bereich sind 1.567 Betriebe (LK GR) und 1.859 (LK BZ) ca. 40% der Inhaber und Geschäftsführer über 55 Jahre oder älter. Fazit- in den kommenden 10 Jahren sind 3.426 Betriebe im Rentenalter und sind von der Nachfolgethematik betroffen.
UBL-Blog: Warum ringt das Handwerk derzeit um Nachwuchs, obwohl die Berufschancen ideal erscheinen?
Anna-Marie Hillen: Der Fachkräftemangel im Handwerk ist vor allem auf den demografischen Wandel zurückzuführen. Es fehlt an Nachwuchs, da viele junge Menschen andere Berufswege einschlagen. Daher ist es wichtig, bereits in der Schule das Handwerk als attraktive Karrieremöglichkeit zu präsentieren und praktische Einblicke zu ermöglichen.
Immer stärker im Handwerk und in der Selbstständigkeit vertreten: Lausitzer Frauen
UBL-Blog: Können Sie eine positive Entwicklung bezüglich "Frauen im Handwerk" erkennen?
Anna-Marie Hillen: Absolut, wir beobachten eine steigende Tendenz von Frauen, die sich im Handwerk selbstständig machen. Dies betrifft nicht nur die klassischen Berufe wie Friseur oder Kosmetikerin, sondern auch zunehmend technische Berufe wie Tischler oder Kraftfahrzeug-Technikerin. Der Strukturwandel in der Region sowie neue Produkte und Dienstleistungen bieten auch Frauen vielfältige Möglichkeiten im Handwerk.
UBL-Blog: Welches Rüstzeug sollte ein junger Mensch mitbringen, der ins Handwerk strebt und den Traum der Selbstständigkeit hegt?
Anna-Marie Hillen: Neben handwerklichem Geschick ist eine große Lernbereitschaft von Bedeutung, da sich Technologien stetig weiterentwickeln. Auch unternehmerisches Denken, Organisationstalent und Teamfähigkeit sind wichtige Eigenschaften. Zudem sollte man sich bewusst sein, dass die Selbstständigkeit im Handwerk auch ein Verständnis für Zahlen und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erfordert.
UBL-Blog: Können Sie uns schon in etwa verraten, worum es bei den Fachimpulsen und Workshops der Veranstaltung konkret gehen wird?
Anna-Marie Hillen: Selbstverständlich! Die Teilnehmer dürfen sich auf Input zu verschiedenen Themen rund um die Selbstständigkeit im Handwerk freuen. Es wird Workshops zu Karrierewegen im Handwerk, zur Betriebsübergabe und zur Gründung eines Handwerksbetriebs geben. Erfolgreiche Erfahrungsberichte von regionalen Betrieben sollen dabei konkrete Einblicke in bewährte Praktiken geben und den Teilnehmern wertvolle Impulse für ihre eigene Zukunft bieten.
Liebe Frau Hillen, wir danken für das Gespräch.
Hier können sich Interessierte die Veranstaltungsübersicht und die Agenda anschauen und unter diesem Link anmelden.
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.