Strukturentwicklung
Zukunft des Handwerks in der Lausitz
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Workshop zur Unternehmensübergabe: Zukunft des Handwerks in der Lausitz
Anfang der Woche fand im Hafenstübchen auf dem Telux-Gelände in Weißwasser der überaus informative und kurzweilig gestaltete Workshop zur Unternehmensübergabe im Handwerk statt.
Die Veranstaltung, die im Rahmen der Taskforce-Veranstaltungsreihe "Lausitz Café" stattfand, wurde gemeinsam mit dem Team des Projektes "SelbstständigLausitz" der Handwerkskammer (HWK) Dresden organisiert. Der Workshop zog 24 Teilnehmer an, darunter potenzielle Gründer, Kleinunternehmer, etablierte Unternehmer sowie Netzwerker. Die Experten der HWK Dresden und von „Start-up Lausitz“ gaben fachlichen Input und brachten wichtige Aspekte aus der praxisnahen Erfahrung in die Diskussionen. Unsere ENO-Innovationsmanagerinnen der Taskforce Strukturwandel, Saskia Brosius und Wilhemine Buscha, moderierten Tischgespräche gewohnt gekonnt kurzweilig und informativ. Natürlich sammelten und notierten sie auch alles, was bei den gemeinsamen Brainstormings erarbeitet wurde, um jedem, der sich mit dem Thema beschäftigt, weitere Entscheidungshilfen und Planunungsschritte an die Hand zu geben.
Austausch bei Kaffee & Quark
Das Lausitz Café bot eine kurzweilige und interaktive Plattform, bei der die Teilnehmer bei „Kaffee & Quark“ zusammenkamen, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit und Neugier - gemeinsam näherte man sich den Herausforderungen der Unternehmensübergabe im Handwerk in der sächsischen Lausitz, um Lösungsideen zusammenzutragen. Denn: das Thema ist bundesweit von großer Wichtigkeit. Ungefähr 31 Prozent der im Landkreis Görlitz und Bautzen ansässigen Betriebsinhaber im Handwerk sind 55 Jahre oder älter. Das bedeutet, dass innerhalb der nächsten Dekade für diese Unternehmen die Thematik der Nachfolge ansteht.
Anna-Marie Hillen moderiert
Eröffnung und Experteneinblicke
Anna-Marie Hillen, Projektmanagerin "SelbstständigLausitz", Hauptabteilung Wirtschaftsförderung und -beratung der HWK Dresden und Reno Rössel, Projektleiter von "SelbstständigLausitz", betonten die Notwendigkeit des Austauschs zwischen Experten und den Menschen, die die Ideen in ihren Betrieben umsetzen werden. "Es geht darum, nicht nur viel zu reden, sondern das Gesagte auch in die Umsetzung zu bringen", erklärte Wilhelmine Buscha vom Innovationsteam dazu.
Marcel Linge vom Gründer-Ökosystem „Start-up Lausitz“ gab anschließend Einblicke in das Gründungsgeschehen in der Lausitz und hob die Chancen hervor, die sich für neue und bestehende Handwerksbetriebe in der Region bieten.
Interaktives World Café
Das Herzstück der Veranstaltung bildete das World Café, moderiert von Saskia Brosius und Wilhelmine Buscha und den Kollegen der HWK. In verschiedenen Themenrunden diskutierten die Teilnehmer über die folgenden spannenden Themen:
Wie können regionale Netzwerke und die kommunale Politik stärker zum Thema unterstützen?
Hier wünschten sich viele eine verbesserte Existenzgründerförderung durch die Landespolitik, um den Einstieg für neue Unternehmer zu erleichtern. Auch eine stärkere Einbindung junger Unternehmer in Netzwerke und gezielte Nutzung von Leerstand im Stadtgebiet, um die Attraktivität der Standorte zu bewahren und zu fördern, wurde gewünscht. Die Idee, Co-Working-Spaces, in denen auch Gründer unterstützt werden, anzubieten, fand großen Zuspruch. Auch die Idee von Handwerks-Stammtischen und regionale Jobmessen, auf denen Jugendliche gezielt für eine Karriere im Handwerk angesprochen werden, wurden begrüßt. Abschließend wurde der Wunsch nach verstärkter Berücksichtigung regionaler Anbieter bei Ausschreibungen als wichtige Maßnahme hervorgehoben.
Betriebe zukunftssicher und übergabefähig machen
Was braucht es dazu? Um Handwerksbetriebe zukunftssicher und übergabefähig zu machen, ist es essenziell, praktische Arbeitserfahrungen anzubieten, um Jugendliche für das Handwerk zu begeistern und frühzeitig in die Unternehmen zu bringen. Kooperationen mit Schulen und Ausbildungsstätten wurden als effektive Methode genannt, um Jungunternehmer zu werben und den Nachwuchs zu sichern. Transparenz bei Investitionen und Übernahmeprozessen sei wichtig, um Vertrauen aufzubauen und die Marke des Unternehmens zu stärken. Alle waren sich einig: die Integration neuer Technologien und smarter Lösungen kann Betriebe wettbewerbsfähig und attraktiv für Nachfolger machen.
Auch scheint es notwendig, sich an neue Arbeitszeitmodelle und die Visionen der Nachfolger anzupassen, um eine erfolgreiche Übergabe zu gewährleisten. Finanzielle Aspekte der Übergabe sollten klar kommuniziert und proaktiv angegangen werden, um potenzielle Hürden zu überwinden.
Ressourcen nutzen und Übernahmevoraussetzungen
Um die Ressourcen optimal zu nutzen und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensübernahme zu schaffen, ist es wichtig, innovative Visionen in den Betrieb zu bringen. Neue Ideen können frischen Wind in das Unternehmen bringen und nicht zuletzt neue Märkte erschließen. Doch nicht zu vergessen und ein wesentlicher Aspekt, der vor der Übergabe zu berücksichtigen ist: die Abfederung der Ängste des Altbetriebs. Es ist wichtig, die Bedenken der bisherigen Inhaber und auch der Mitarbeiter ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu mindern. Dies schafft eine vertrauensvolle Basis für den Übergabeprozess. Die Anpassung an die finanziellen Möglichkeiten und Wünsche des Nachfolgers ist ebenfalls entscheidend. Letztlich ist die Erstellung von individuellen Lösungen und die Inanspruchnahme von Expertenberatung notwendig. Maßgeschneiderte Lösungen und professionelle Beratung helfen dabei, die spezifischen Herausforderungen und Chancen jeder Übernahme zu adressieren und den Übergabeprozess erfolgreich zu gestalten.
Innovation & Technologie
Um Handwerksbetriebe zukunftsfähig zu machen, ist die Nutzung neuer Technologien und die Digitalisierung von entscheidender Bedeutung – daran bestand unter den Teilnehmern kein Zweifel. Der Einsatz moderner Technologien/ Künstlicher Intelligenz kann Prozesse optimieren und gleichzeitig die körperlichen Belastungen der Mitarbeiter reduzieren. Um den Übergang zu neuen Technologien und Arbeitsweisen zu erleichtern, so wurde erarbeitet, sind 1-zu-1-Coachings und professionelle Beratung essenziell. Individuelle Schulungen und Beratungen helfen dabei, das Potenzial neuer Technologien voll auszuschöpfen und sie erfolgreich in den Betriebsalltag zu integrieren.
Inspirative Atmosphäre in der Telux in Weißwasser
Zum Abschluss des Workshops fassten die Moderatoren der vier Thementische die Ergebnisse zusammen und gaben einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Lausitz Café und ähnliche Netzwerk-Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Handwerks in der Region leisten und konkrete Maßnahmen und Vernetzung fördern.
Nach einem spannenden, intensiven und unterhaltsamen Tag hatten alle die Gelegenheit bei einem Imbiss, natürlich mit typisch Lausitzer Quarkspezialitäten, die Möglichkeit, sich individuell auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Die entspannte Atmosphäre bot einen perfekten Rahmen, um die Diskussionen des Tages fortzusetzen und neue Kooperationen zu schmieden.
Saskia Brosius und Wilhelmine Buscha kamen nach diesem besonderen Lausitz Café (lesen Sie hier mehr über die "normalen" Lausitz Cafés) zu dem Schluss, dass die Zukunft des Handwerks in der Lausitz vielversprechend sein wird, wenn alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten und offen für Innovationen und neue Ideen sind.
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Fotos: Handwerkskammer Dresden / Fotograf Marcel Schröder
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.