Fragen kostet Nichts - wie es zur neuen Dauerausstellung im Granitabbaumuseum Königshainer Berge kam

Fragen kostet Nichts - wie es zur neuen Dauerausstellung im Granitabbaumuseum Königshainer Berge kam

Am 1. Mai 2022 eröffnet die neue, moderne Dauerausstellung des Granitabbaumuseums Königshainer Berge. Zu Beginn gab es dafür nur Ideen. Und eine unschuldige Frage. Dann kamen die Fördergelder. 

„Sie unterstützen so viele Projekte in der Region, haben Sie für uns nicht auch mal etwas Geld?“ – mit einer unschuldigen Frage beginnen manchmal die größten Veränderungen. Und so war es auch im Fall des Granitabbaumuseums Königshainer Berge.

Die Frage stellte Anja Köhler, Verantwortliche für eben jenes Museum. Gefragt hat sie Michael Kretschmer, damals im Bundestag für den Wahlkreis Görlitz, heute Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Zufällig nahm er an einer Wanderung, die Anja Köhler durch die Königshainer Berge führte, teil. 

Herr Kretschmer war sehr offen und wollte einen konkreten Projektvorschlag hören. Nach einigen Monaten nahm ein Mitarbeiter der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien Kontakt mit Anja Köhler auf, dann kam der Zuwendungsbescheid aus dem Bundesverwaltungsamt.

Ein Zuwendungsbescheid ebnet den Weg für weitere Fördermittel und so gesellten sich Bescheide über die LEADER Förderung, aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung mit Unterstützung der Euroregion Neiße sowie von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hinzu. Der Förderverein des Museums unterstützte großzügig. Auch die Gemeinde Königshain, die für das Granitabbaumuseum Königshainer Berge die Beantragung von Mitteln im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (LEADER-Richtlinie) übernahm, half enorm bei der Verwirklichung der zunächst kleinen Idee. 

Das Granitabbaumuseum Königshainer Berge ist mit seiner Lage im Landschaftsschutzgebiet Königshainer Berge und mit seiner eher sperrigen thematischen Ausrichtung kein klassisches Museum. Warum sollten die Ausstellungsinhalte dann klassisch präsentiert werden? Seit 1999 gehört das Granitabbaumuseum Königshainer Berge zur Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH. Und: die Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH, deren Geschäftsführer Sven Mimus von 2016 bis 2021 war, hat in ihren Museen schon immer versucht, neue Wege zu gehen. 

Genau das sollte jetzt hier auch geschehen. Die Museumsobjekte werden in Zukunft – ganz selbstverständlich – neben Funktionsmodellen, Augmented-Reality-Anwendungen und Virtual-Reality-Besuchen in arbeitenden Steinbrüchen stehen. Ergänzt wird die schwere Technik durch zeitgenössische Kunst, die sich mit dem Thema Steinbruch und Steinbruchindustrie beschäftigt und z.T. eigens für die Dauerausstellung angefertigt wurde. Und: Mitmachen ist gefragt, denn unsere zukünftigen Besucher dürfen aktiv an der Ausstellung mitarbeiten; sei es bei der Gestaltung des Museumszauns mit Street Art, unterstützt von den Street-Art-Künstlern Sokar Uno (Berlin) und ArtTourette (Dresden) oder durch die kreative Gestaltung von „Pflastersteinen“ aus Kunststoff. 

Am 1. Mai 2022 wird es soweit sein, das Granitabbaumuseum Königshainer Berge öffnet nach eineinhalbjähriger Schließung wieder seine Türen, um die schwere Arbeit der Steinarbeiter ein Stück weit ins Bewusstsein der Menschen zurückzubringen. Bremsbahn- und Kabelkranfunktionsmodell warten dann gemeinsam mit Pflasterschlaghalle, Lokschuppen und Steinbruch auf zahlreiche Besucher aus nah und fern. 

Kommt vorbei und überzeugt euch selbst davon – wir freuen uns auf euch!

Herzlich, 

Anja Köhler und Sven Mimus

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