„Lausitz Vital“ ausgezeichnet - ENO erhält den Deutschen Demografie Preis 2022

„Lausitz Vital“ ausgezeichnet - ENO erhält den Deutschen Demografie Preis 2022

„Lausitz Vital“ ausgezeichnet - ENO erhält den Deutschen Demografie Preis 2022

Die ENO ist für die Konzeption und Organisation des Gesundheitsnetzwerkes „Lausitz Vital“ in der Kategorie „Gemeinsam wirken – Bündnisse schmieden“ in Berlin ausgezeichnet worden.

Annabell Krause, die Projektkoordinatorin von „Lausitz Vital“, nahm den begehrten Preis, der diejenigen, die "Demografie antizipieren, vorausdenken und vorangehen und so die Zukunft aktiv gestalten" auszeichnet, entgegen. Aus insgesamt 101 Einreichungen wurden 25 Projekte in acht Kategorien für den Deutschen Demografie Preis 2022 nominiert.

Das Projekt „Lausitz Vital“ ist eine Erfolgsgeschichte der ENO (was nicht wir selbst über uns sagen, sondern der Zuspruch der Teilnehmenden bestätigt).

Denn: Dank des ansprechenden Konzeptes und durch Annabells Engagement konnten in kürzester Zeit über 50 Teilnehmer aus den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Gesundheitswissenschaft und Pflege zusammengeführt werden. Durch die strategische Vernetzung aller Akteure der Gesundheitswirtschaft, -wissenschaft und Pflege können langfristige Partnerschaften etabliert und gemeinsam Projekte initiiert werden.

Heute stellen wir unsere Kollegin und die Hintergründe zu „Lausitz Vital“ vor. Aber zunächst wollen wir wissen, wie man sich fühlt, wenn man nominiert bei einer Gala in Berlin im Publikum sitzt und plötzlich seinen Namen und den des Projektes hört und auf die Bühne gebeten wird…

Annabell: Das war eine lustige Geschichte. Ich habe eigentlich nicht im Traum daran gedacht, den Preis mit nach Hause zu bringen – freute mich aber auf das Netzwerken! Als wir in Berlin auf den Weg in die Unterkunft waren, fand meine Kollegin Lisa Graen kurz nacheinander zwei 1-Cent-Stücke – unsere „Glückspfennige“ an dem Tag! Wir steckten beide einen Glückscent ein und machten uns auf den Weg zur Gala. Bis dahin hielt sich unsere Aufregung in Grenzen. Nach einer knappen Stunde trat der Juror unserer Kategorie auf die Bühne - erst dann fing mein Herz an stark zu pochen, die Hände zitterten - und dann purzelten die Worte „The Winner is 'Lausitz Vital'". Total überrascht und überwältigt nahmen wir unseren Preis entgegen! Ich musste einmal richtig schlucken, ehe ich überhaupt einige Worte an aus mir raus brachte.

Herzlichen Glückwunsch zum wohlverdienten Preis! Das ist doch eine tolle Bestätigung Eurer Arbeit von Menschen, die zuvor vielleicht noch nie etwas von oder aus unserer Lausitz gehört haben. Eine schöne bundesweit sichtbare Anerkennung und ein "weiter so" von unabhängiger Stelle. Toll! Annabell, berichtest du uns, wie es zur Gründung von „Lausitz Vital“ kam, und was genau das Ziel dieses Projekts ist?

Anfang 2020 stellten wir gemeinsam mit der Hochschule Zittau/ Görlitz und dem Landkreis Görlitz die ersten Überlegungen an und reichten kurzerhand einen Projektantrag beim Bundesmodellvorhaben ‚Unternehmen Revier‘,  gefördert durch das damalige Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ein. Nach Bewilligung konnten wir im Februar 2021 mit der Recherche und der Bestandsaufnahme beginnen, um bereits im Sommer 2021 die Auftaktveranstaltung mit über 50 Teilnehmenden durchzuführen. Mittlerweile sind schon mehrere Projektideen entstanden, und auch unser Newsletter erfreut sich immer größeren Zuspruchs. Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes für den Aufbau einer Modellregion der Gesundheitswirtschaft, Gesundheitswissenschaft und Pflege in der Lausitz.“

Was bedeutet das konkret?

„Die grundlegenden Voraussetzungen für den Entwicklungsprozess und eventuelle Hemmnisse werden ermittelt und analysiert, Akteure werden identifiziert und eingebunden. Das Spektrum der Themenfelder reicht von der Sicherstellung der medizinischen Versorgung mittels Fachkräftegewinnung und un über den weiteren Ausbau der gesundheitswissenschaftlichen Forschung und der Produktentwicklung bis hin zur Etablierung alltagstauglicher Lösungen im Bereich der Gesundheit und Pflege.“

Das hört sich wunderbar fachlich korrekt an. Wie aber sieht Deine tägliche Arbeit aus, was kann man sich darunter vorstellen?

Die tägliche Arbeit ist sehr vielfältig. Durch das Vernetzen und die Workshops sind bereits einige Projektideen entstanden, die wir nun in Arbeitsgruppen weiter verfolgen. Bei den Arbeitstreffen bin ich natürlich dabei. Dazu gehört dann auch das Vorbereiten und Nachbereiten, weitere Informationsrecherche und -aufbereitung. Dann suchen wir weitere Partner und recherchieren. Von passenden Unterstützern bis zu Fördermittelgebern. Ähnlich ist es mit den Workshops bzw. den Netzwerktreffen, Messeauftritten und Konferenzen – da steckt immer sehr viel Arbeit dahinter. Zudem ist ein großer Fokus die Bestandsaufnahme, d.h. nicht nur das Identifizieren von Akteuren sondern auch ihrer Defizite, Herausforderungen und Bedürfnisse. Da kommen ganz schön viele Daten zusammen, die ausgewertet und anschaulich dargestellt werden müssen. Da ist die Hochschule auch immer eine gute Unterstützung. Zu guter Letzt ist auch der Newsletter, der bisher aller 2 Monate erscheint, immer ein kleinen Highlight. Dort packe ich Fördermöglichkeiten, Angebote, Veranstaltungen und Neuigkeiten rein, die mir in meiner täglichen Arbeit begegnen. Parallel pflege ich auch die Datenbank und Website von Lausitz Vital und betreibe Öffentlichkeitsarbeit…Ich habe bestimmt ganz viel vergessen, aber einen groben Überblick sollte das schon geben^^

Und wie sieht die Zusammenarbeit mit der Hochschule aus?

Meine Ansprechpartnerin Frau Prof. Heese (Professorin für Pädagogik, insbes. Bildungs- und Beratungsprozesse in der Pflege) ist immer sehr offen und ich kann mit allen Anliegen bei ihr klopfen. Sie bindet weitere Kollegen ein, unterstützt bei z.B. der Erstellung und  Auswertung der Umfragen und der Konzeption und Durchführung der Veranstaltungen. Die Hochschule ist immer ein guter Inputgeber und beteiligt sich ebenfalls an Arbeitstreffen zu konkreten Projektideen. 

Es gibt ja den schönen Spruch „Alt werden will keiner, aber alle wollen lange leben.“. Nun hast du dir mit „Lausitz Vital“ auf die Fahnen geschrieben, dem demografischen Wandel – immer mehr immer älter werdende Menschen – ein positives Zeichen entgegenzusetzen, ihr arbeitet aber auch an anderen Gesundheitsthemen. Kann man „Lausitz Vital“ also als ein Projekt mit einem generationenübergreifenden Ansatz für die ganze Lausitz betrachten? Und: was plant ihr noch, darf man da schon mal eine kleine Vorschau bekommen?

Weitere Ideen gibt es beispielsweise in dem Handlungsfeld „Medizinische Versorgung“. Das Thema Telemedizin ist allgegenwärtig - unsere Idee: eine gemeinschaftliche Tätigkeitsausübung von Präsenzarzt und Telearzt sowie entsprechende Qualifizierung von medizinischen Personal. Dadurch soll die kritische medizinische Versorgung in der Region abgefangen werden. Außerdem konzipieren wir gerade mit dem Bildungsträger Institut für Pflege, Gesundheit und Management - IPGM eine Weiterbildung zum Gesundheitslotsen. Aber auch hier will ich nicht zu viel verraten, da die Idee noch sehr frisch ist. 

Liebe Annabell, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir und deinen Projekten weiterhin viel Erfolg!

Interessierte können ebenfalls Netzwerkpartner werden und somit den Newsletter abonnieren!

Mehr unter: https://lausitz-vital.de .

 

Viele Grüße!

Eure Annabell & Lisa & Jasna

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