Strukturentwicklung
Der Stoff von Morgen
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Hallo!
Heute berichtet ENO-Projektmanagerin Heike Schleussner von ihrer spannenden Arbeit, in der sich Vieles schon heute mit den Lösungen von Morgen beschäftigt. Zum Beispiel:
Womit bauen wir in Zukunft Fahrzeuge und Gebäude?
Erdölbasiert und energieaufwändig sollten die Materialien zukünftig nicht mehr sein.
Das noch kleine Start-Up aus Görlitz, Eco SoftFibre, macht es bereits eindrucksvoll vor und fertigt mit innovativen Technologien wärme- und schallisolierende Dämmstoffe aus biologischen Reststoffen wie Lederpfalzspähnen.
Aber welche bislang ungeachteten Potenziale gibt es durch die Verwendung von biogenen Reststoffen aus der Land- und Forstwirtschaft noch?
In Deutschland fallen jährlich bis zu 200 Millionen Tonnen geeigneter faserhaltiger Reststoffe an. Das ist z.B. Schnittholz aus dem Sägewerk, Getreidestroh, Spreu, Schäben und viele Grünabfälle, die laut BioRest i.d.R ungenutzt bleiben oder direkt verbrannt werden. Die stoffliche Verwertung von Holzreststoffen in Deutschland liegt bisher gerade einmal bei1,5 Prozent. Zum Vergleich: der jährliche Bedarf an Kunststoffen für höherwertige und langlebige Produkte für technische Anwendungen sowie im Bausektor beträgt „nur“ 8,3 Millionen Tonnen (2020).
Die neue Bundesregierung hat mit ihrem Koalitionsvertrag das klimaneutrale Bauen samt seinen Materialien und der Kaskadennutzung nun auf jeden Fall zur Chefsache erklärt. Neben einer nationalen Holzbau-, Leichtbau- und Rohstoffsicherungsstrategie sollen zukünftig innovative Materialien und Technologien zum Einsatz kommen, um die Klimaschutzziele und damit auch das nachhaltige Bauen zu forcieren.
Wie wir diese Ziele bei uns in der Region umsetzen können, durfte ich Ende letzten/ Anfang dieses Jahres mit einem sehr engagierten, dynamischen und begeisterten Team aus der Hochschule Zittau/ Görlitz (HSZG), dem Fraunhofer IWU sowie der
So haben wir es tatsächlich geschafft, neben dem Hersteller komplexer Maschinen und Anlagen für u.a. Ernte- und Aufbereitungstechnik der Kluge GmbH als Konsortialführer, noch weitere 14 feste Konsortialpartner sowie zusätzlich 10 assoziierte Partner aus der Oberlausitz und darüber hinaus für das Vorhaben zu gewinnen. Diese reichen vom kleinen Handwerker bis zum Großkonzern.
Aus den Ideen zum einen im Rahmen der Holzbauinitiative Oberlausitz neue Verbundwerkstoffe und Verfahrensweisen zu entwickeln sowie zum anderen biogene Reststoffe aus der Forst- und Landwirtschaft derart nutzbar zu machen, dass sich daraus mit Hilfe innovativer Verfahren leistungsfähige und gleichzeitig nachhaltige Verbundwerkstoffe für Fahrzeuge und Gebäude herstellen lassen, ist als Querschnittsvorhaben mit der HSZG eine handfeste Unternehmerrunde entstanden. Diese stellt sich begleitet durch die Wissenschaft den großen Herausforderungen der klimagerechten, nachhaltigen Produktion – natürlich mit dem Ziel, marktfähige Produkte zu entwickeln und einen Mehrwert für das eigene Unternehmen, aber auch für die Region zu erzielen.
Es war großartig mitzuerleben, in welcher Dynamik das Kernteam sich den immer neuen Aufgabenstellungen und Ideen gestellt hat. Herzlichen Dank, dass ich beginnend von der ersten Idee bis zum Nervenkitzel kurz vor Abgabe unserer Skizze dabei sein durfte – das meiste Lob geht aber natürlich an die HSZG, Fraunhofer und der SKS Strukturwandel Lausitz, die hier mit ihrer Fachexpertise wirklich Großes geleistet haben.
Was genau sich nun dahinter verbirgt, um welche Materialien und Verfahrensweisen es im Konkreten geht und welche Partner hier beteiligt sind, möchten wir erst kundtun, wenn wir es in die erste Förderrunde geschafft haben, und auch, das ganze Konzept noch detaillierter zu untersetzen und anschließend auch in die Umsetzung gehen zu können.
Wir halten Euch an dieser Stelle auf dem Laufenden!
Viele Grüße -
eure Heike und Jasna
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.