Strukturentwicklung
Die Zukunft der Mobilität beginnt in Kodersdorf
- Strukturentwicklung
- Zugriffe: 1242
Freude im Unbezahlbarland - und besonders in Kodersdorf! Jetzt kommen 141.050 Euro für die Lausitz-Haltestelle „LaHaKo“ vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in den Landkreis.
"Wir freuen uns sehr, dass unser Antrag zur 'Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf' positiv beschieden wurde und somit den Start einer modernen und digitalen ÖPNV-Infrastruktur im Landkreis Görlitz markiert" erklärt Heike Schleussner, Verkehrs-Expertin und Teamleiterin bei uns in der ENO. Das von ihr federführend konzipierte, Ende 2023 eingereichte Mobilitätsprojekt „Lausitz-Haltestelle in Kodersdorf“ (LaHaKo) ist vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit einer Förderung von 141.050 Euro bedacht worden.
Auch René Schöne, Bürgermeister von Kodersdorf, freut sich: „Wir sind sehr froh nach intensiver Vorbereitung das interessante und zukunftsweisende Mobilitätsprojekt gemeinsam mit der ENO auf den Weg gebracht zu haben. Jetzt gilt es, das Vorhaben bis Ende 2025 umzusetzen, so dass unsere Einwohner den Mehrwert einer solchen modernen Haltestelle, die hoffentlich beispielgebend für weitere Haltestellen in unserer Region sein wird und somit zu einer klugen digitalen Vernetzung beitragen kann, wirkungsvoll nutzen können“, erklärt er.
Die stark frequentierte Haltestelle an der Adolf Traugott von Gersdorf Oberschule in Kodersdorf wird bis Ende kommenden Jahres zur Mobilitäts- und Begegnungsstation erweitert. Mit dem Förderbescheid sollen die Mobilitätsformen öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Rad-, E-Scooter- und Fußgängerverkehr sowie künftig das entstehende Bürgerbus-System stärker miteinander verbunden werden.
Die Station wird mit einem begrünten Aufenthaltsbereich mit Überdachung, Sitzgelegenheiten innerhalb eines barrierefreien Aufenthaltsbereiches, WLAN, digitaler Infostele, überdachten Fahrradabstellmöglichkeiten, Fahrradreparaturstation, Schließfächern inkl. E-Bike-Lademöglichkeit, E-Scooter-Verleih und weiteren Optionen ausgestattet. In der Informationstele wird ein digitales Informationssystem enthalten sein, das dem Nutzer in Echtzeit Informationen über Fahrpläne, Verfügbarkeiten von Verkehrsmitteln und Mobilitätstangeboten bereitstellt.
Gemeinsam mit starken Partnern
Der regionale Zweckverband ZVON realisiert das digitale System für die Vernetzung der Verkehrsangebote. Auch in Hoyerswerda wird die Lausitz-Haltestelle in der Umsetzung durch die Stadt Hoyerswerda sowie die Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda mbH gefördert. Insgesamt wurden von den ursprünglich zur Verfügung stehenden 12 Mio. Euro rund 8,2 Mio. Euro Fördermittel für 16 Vorhaben gebunden, fünf davon im Osten Deutschlands. Ein Achtel der Gesamtsumme, rund eine Million Euro, wird in das Netzwerk der Lausitzhaltestelle (Kodersdorf und Hoyerswerda) fließen.
Schautafel zur Mobilitätsvision Oberlausitz 2030, die Heike Schleussner (oben 2. von rechts) im Konsortium mit den regionalen, starken Mobilitätspartnern entworfen hat (Grafik: Buntbüro Dresden)
"Dieses Herzensprojekt im Rahmen unserer Arbeit aus dem Lausitzer Mobilitätsnetzwerk setzt endlich das entwickelte Konzept der Lausitz-Haltestelle im ländlichen Raum um." erläutert Heike Schleussner, “So können wir den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort die Mobilitätswende nahbar machen und zeigen, dass die Umsetzung zur Förderung der nachhaltigen Mobilität erfolgt. Wir zeigen einen konkreten Anknüpfungspunkt für weitere Entwicklungen im Mobilitätssektor auf. Angebote wie den Bürgerbus, das autonome Fahren oder den kombinierten Personen- und Warenverkehr sollen perspektivisch hier gebündelt werden. Anhand der "LaHaKo" soll die Nutzung und Attraktivität des ÖPNV durch ergänzende Angebote nachhaltig verbessert und gestärkt werden. Die Zuwendung beträgt 141.050,00 € bei einer Förderquote von 65% bis Ende 2025.
Ausblick des Kodersdorfer Bürgermeisters René Schöne
„Um die Mobilität im ländlichen Raum abzusichern, bedarf es neben der Lausitz-Haltestelle noch weiterer Bausteine. Wir in Kodersdorf sind auch gerade dabei, einen Kleinbus, der außerhalb des bestehenden Linienverkehrs, welcher natürlich nicht alle Mobilitätsnotwendigkeiten im Dorf abdecken kann, für unsere Bürgerinnen und Bürger einzurichten. Wir hoffen dabei auf finanziellen Anschub durch den Freistaat und Bund. In Zusammenarbeit mit der TU Dresden setzen wir auch weiterhin auf das zukunftsweisende Mobilitätsprojekt KOMBI (Kodersdorfer Mobilität), bei der der automatisierte Verkehr (Fahren ohne Fahrer) auf dem Land erprobt wird. Ich bin felsenfest der Auffassung, dass die Mobilitätswende auf dem Lande nur gelingen kann, wenn wir all die verschiedenen Module für einen optimaleren Verkehr zusammenbringen. Wir in der Gemeinde Kodersdorf stehen dazu bereit!“
Und es geht noch weiter in der Planung: die Gemeinde Kodersdorf beteiligt sich am Strukturwandelprojekt WALEMObase, um die weitere Vernetzung in Richtung automatisiertem Fahren zu fördern. Die geplante Aufwertung der Haltestelle soll die Haltestelleninfrastruktur für innovative Mobilitätsangebote wie den automatisierten ÖPNV on Demand oder den kombinierten Personen- und (perspektivisch) Warentransport ermöglichen. Ziel ist die Vernetzung verschiedener Mobilitätsformen und die Stärkung des Umweltverbundes.
Hintergrund: Warum das Ganze - und woher stammt die Finanzierung?
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt kleinere und mittlere Gemeinden in strukturschwachen Regionen beim Aufbau von Mobilitätsstationen, um klimafreundliche Mobilitätsangebote zu fördern. Ein kürzlich veröffentlichter Aufruf zur Einreichung von Projektskizzen stieß auf großes Interesse, wobei 16 Vorhaben deutschlandweit ausgewählt und finanziert wurden. Neben Kodersdorf gehört auch Hoyerswerda zu den zwei in Sachsen bewilligten Projekten. Beide Vorhaben sind im Rahmen des Lausitzcluster Mobilität unter dem Projekt “Lausitz-Haltestelle” entstanden. Die Förderung beläuft sich auf etwa 8.2 Mio. €, die den Kommunen zur Verfügung stehen. Das Programm richtet sich an Gemeinden mit maximal 50.000 Einwohnern in strukturschwachen Regionen und unterstützt die Errichtung oder Erweiterung von Mobilitätsstationen, die verschiedene Verkehrsangebote vernetzen. Die Förderquote beträgt bis zu 80 % für finanzschwache Kommunen, und Projekte können bis zum 31.12.2025 gefördert werden.
Wir freuen uns über den Erfolg für Kodersdorf und unserer Task Force Strukturwandel und gratulieren herzlich!
Habt auch Ihr eine Idee oder ein angedachtes Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität bei uns im Unbezahlbarland?
Teile der Projektadministration zur Ausarbeitung dieses Förderaufrufs wurden im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) durch EU-Mittel aus der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) des „Next Generation EU“ Programms finanziert.
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.