Neu in der Taskforce: Anja Nixdorf-Munkwitz

Hallo!

Heute stellen wir unsere neue Projektmanagerin der Taskforce, Anja Nixdorf-Munkwitz, vor. Sie ist vielen, die hier im Unbezahlbarland leben und sich für die Region interessieren bestimmt schon einmal (zumindest in der Presse) oder durch ihre zahlreichen Aktivitäten für gute, regionale Nahrung begegnet.

 

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 Anja Nixdorf-Munkwitz: wir freuen uns über die gebürtige Zittauerin neu in der Taskforce Strukturentwicklung

 

Man kennt sie z.B. als Macherin von "Ein Korb voll Glück", als Engagierte im Marktschwärmerei-Netzwerk und bei den Neulandgewinnern. Nicht zuletzt ist sie einem großen Kreis aber auch durch ihre jahrelange, engagierte Tätigkeit als Geschäftsführerin der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde bekannt. Wir freuen uns, sie neu bei uns im Team zu haben - und baten sie zum "Vorstellungsgespräch" für unsere UBL-Blog-Leserinnen und Leser.  

Hallo Anja, Du bist die neue Projektmanagerin im Team der Task Force Strukturentwicklung. Herzlich Willkommen!

In welchem Team bist Du nun für welche Gebiete zuständig?

Hallo, schön, dass wir heute miteinander sprechen. Mit dem 1. April 2024 bin ich von der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde in die ENO gewechselt und nun als Mitarbeiterin im STARK-Team, der „Task Force“ für den Strukturwandel tätig. Im Bereich Kommunal-Beratung kann ich mich künftig für die Bereiche Industriekultur, regionale Wertschöpfung und Logistik einsetzen. Mein Ziel ist es, möglichst viele konkrete Ideen zu Projekten werden zu lassen und die Akteure zu unterstützen, die ohne unsere Hilfe vor Anträgen und Formularen vielleicht zurückscheuen würden.

Über Dich liest man im Netz, dass Du schon viel gemacht und immer viel Verantwortung getragen hast: als Geschäftsführung einer operativen Stiftung bürgerlichen Rechts mit den Aufgaben Stiftungsverwaltung, Gremienarbeit, Stiftungsmanagement und Akquisition von Stiftungskapital und Projektmitteln. Dazu gehörte auch die Koordinierung der Kontakte zu Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Kultur sowie Mitwirkung in Verbänden, Netzwerken und Gremien und Aufbau, Durchführung, Evaluation von Projekten. Das alles sind Deine Tätigkeitsgebiete. Wie bist Du so vielseitig geworden?

Als Kulturmanagerin habe ich mir meine Aufgaben immer nach dem Wahlspruch gesucht, „Arbeit ist die Kunst, Kultur möglich zu machen.“ Daher habe ich seinerzeit mit großer Freude die Aufgabe der Gründung und des Aufbaus einer operativen Stiftung übernommen. Und dann ging es darum, diese Stiftung über viele Herausforderungen zu führen und bei vielen Transformationsschritten zu managen. Es stehen immer neue Herausforderungen in der Region an: sei es beim operativen Tagesgeschäft, durch die Entwicklung von Projekten, oder bei unerwarteten Ereignissen wie dem Hochwasser der Lausitzer Neiße und seinen langfristigen Folgen. Langweilig wird es nie! Das ist insofern enorm faszinierend, weil es für viele Aufgaben bis heute keine Handlungsmuster oder Vorgaben gibt. Einen „Kulturgut-sensiblen Prozess der Standortrückführung“? - haben wir gemacht, als Erste und Einzige! Übrigens erfolgreich und einvernehmlich sowohl mit den Partnern der Zivilgesellschaft wie den Kulturexperten.

Neben Lehre und Forschung bist Du auch in der Beratung und Begleitung von Stiftungsinitiativen tätig.

Herausforderungen der Praxis mit Studierenden reflektieren zu dürfen, ist immer eine interessante Aufgabe. Sie öffnet einem selbst den Blick für Muster und Strukturen. Daher liebe ich es zu unterrichten. Also zwischen Theorie und Praxis zu wechseln. In meinem beruflichen Leben habe ich immer sehr davon profitiert, dass andere Menschen ihre Erfahrungen geteilt haben. Daher es ist mir wichtig, auch etwas zurückzugeben!

Wie kann man sich das „zurückgeben“ vorstellen?

Im Rahmen meiner Möglichkeiten als Stiftungsexpertin und NGO-Managerin stelle ich mich gern als Beraterin und Coach zur Verfügung. Jedes Gespräch bringt auch mir einen frischen Blick auf die Zusammenhänge, also eine absolute win-win- Situation.

Du bist eine leidenschaftliche Netzwerkerin. Wo und wie bist Du da gerade aktiv?

Meine Leidenschaft für die Netzwerkarbeit kann ich aktuell auch als Vorsitzende des Landesverbades Industriekultur in Sachsen verwirklichen. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – der Dreiklang der Industriekultur ist ein gutes Symbol für unsere Herausforderungen und bringt Menschen mit unterschiedlichsten persönlichen und beruflichen Hintergründen zusammen. Solche Aufgaben lassen einen fachlich und persönlich wachsen, das ist es, wofür wir arbeiten.

Und…was treibt Dich gerade in der Forschung um?

Eine Fragestellung beschäftigt mich im Bereich Forschung aktuell sehr: welche Wechselwirkungen bestehen zwischen unserem Engagement und unserer Identität. Was macht es mit uns, wenn wir etwas für die Region oder für unsere Themen tun? Dem möchte ich gern weiter nachgehen.

Wo kann man Dich da erleben - in Lehre und Forschung?

Ich bespiele demnächst das Studium Fundamentale an der HSZG mit Formaten zu Denkmalschutz und Industriekultur.

Dazu Deine regionalen Initiativen Ein Korb voll Glück und Neulandgewinner. Und bestimmt noch etwas, was wir noch nicht wissen... Berichte uns doch etwas über diese Initiativen aus Leidenschaft zur Region!

Gutes Essen hält nicht nur Leib und Seele zusammen, sondern macht das Leben auch reich, genussvoll und verwurzelt uns im hier uns jetzt. „Ein Korb voll Glück“ ist aus dem Wunsch geboren worden, das Gute in der Region sichtbar, „schmeckbar“ zu machen und Menschen an einem Tisch zusammen zu bringen. Dafür unter anderem als „Neulandgewinner“ ausgezeichnet zu werden, das ist ein wunderbarer Preis, auf den ich schon ein bisschen stolz bin, aber ich freue mich vor allem, dass ich ihn für das aktive und kreative Netzwerk gewonnen habe. Ich hätte nicht gedacht, was auch einem Mini-Koch-Blog alles werden kann, und bin immer noch selbst erstaunt. Nicht nur haben wir die Sächsische Staatskanzlei überzeugt, sondern auch die ersten Bio-Regio-Modellregion in Sachsen gegründet, Fachfragen der regionalen Wertschöpfung thematisiert und ganz viel Wunsch nach Vernetzung und Projektentwicklung sichtbar gemacht.

Ich glaube, wenn aus persönlichem Ehrenamt eine sinnvolle Vernetzung wird, ist das eine Belohnung, die man sich selbst und anderen schenkt. Gemeinsam mit einigen Mitstreitern bin ich im Vorstand von Slow Food Lausitz aktiv, wir tauschen uns mit Interessierten für Genuss, Nachhaltigkeit und gutes Essen aus ganz Europa aus. Wie schön, dass es uns jetzt gelungen ist, die sächsische Lausitz in das „Genussmagazin“ zu bringen, das im ganzen deutschsprachigen Raum an alle Mitglieder und Interessierte geschickt wird. Als ich am Freitag bei einer Projektberatung in der Naturparkfleischerei in Mittelherwirgsdorf war, rief eine Slow-Food-Begeisterte aus Baden-Württemberg an, schwärmte von der Lausitz und bestellte spontan die „herrliche Blutwurst, von der ich gelesen haben“. So sollte es sein, gutes Storytelling würde man heute sagen, ich sage die Liebe zur Region geht (auch) durch den Magen.

Tine Jurtz Fotografie 2020 08 3801 s

 Wer sich über "Ein Korb voll Glück" informieren und auf dem Laufenden halten will, folgt dem "Korb" auf Instagram

 

Hast Du schon eine Vorstellung davon, wie Du all dieses Wissen und diese Tatkraft jetzt voll und ganz bei der ENO zur Entwicklung des Landkreises einsetzen könntest? Hast Du schon spannende Projekte ins Auge gefasst?

Wir sind alle Macher und Macherinnen im ländlichen Raum und „frau“ wächst bekanntlich mit ihren Aufgaben. Ich bin sehr gespannt auf meine ENO-Zeit und freue mich darauf, im Team mitwirken zu dürfen.Tatsächlich war schon die erste Woche, die ich bei der ENO tätig sein durfte, ein echter Sprung ins Wasser, aber das Wasser war gar nicht kalt, sondern lud mich sofort ein, los zuschwimmen. Ich möchte gern den Stiftungssektor für die Region erschließen helfen, mich den Themen Leerstand und Inwertsetzung widmen und an der regionalen Wertschöpfung weiterarbeiten. Konkret bedeutet das für mich, dass ich zeitnah eine ganze Reihe von Anträgen für Akteure mit entwickeln und einreichen darf. Auch die ersten größeren Baustellen zeigen sich schon. Es wäre großartig, wenn wir für die Zivilgesellschaft und Kommunen auch auf Bundeseben erfolgreich akquirieren können. 

Was ist Dein Lieblingsplatz im Frühling im Unbezahlbarland? Und was sind als Zittauerin Deine Lieblingsaktivitäten zur schnellen Naherholung - eher am See oder auf dem Berg?

Ich versuche immer ganz dort zu sein, wo ich gerade bin. Das ist viel leichter gesagt als getan, fällt mir immer wieder auf. Wir sind in der Region unterwegs, wir arbeiten digital und oft sind wir mit dem Gedanken schon um die nächste Ecke gebogen, bevor wir den Schritt dazu gemacht haben. Aber überall, wo wir wirklich anwesend sind, da ist es am schönsten. Die Lausitz erstreckt sich für mich von der Theodor Fontane Landschaft der Niederlausitz bis zu den Caspar David Friedrich Szenerien des Zittauer Gebirges. Auch die Um-Bruchlandschaften der Bergbauregion und die „lost Places“ der Industriekultur faszinieren mich. Jeder Blick hier lädt zum Entdecken ein.

Wir danken für das Gespräch und freuen uns auf die Arbeit mit Dir!

 

Haben Sie Thema aus der Region, über das wir im UBL-Blog berichten sollen, eine tolle Entwicklung, eine Initiative oder ein schönes Ehrenamt? Schreiben Sie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.!

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