Strukturentwicklung
Lernen zu Lehren - mit Erfolg!
- Strukturentwicklung
- Zugriffe: 1903
Innovative Lehramtspraktika: das erfolgreiche Modellprojekt der TU Dresden für Ostsachsen geht in die nächste Runde.
Im Mai und Juni dieses Jahres starteten mehr als ein Dutzend Lehramtsstudierende der TU Dresden ein wegweisendes Praktikum an zwei Oberschulen in der Lausitz. Im Rahmen eines Modellprojekts gegen den Lehrermangel in Ostsachsen (wir berichteten) verwandelten sie den Unterrichtsausfall in Lernstunden. Diese Studierenden halfen Kindern in Zittau und Weißwasser, selbstständiges Lernen zu entwickeln, wie Projektleiterin Anke Langner, Professorin der TU-Fakultät Erziehungswissenschaften, nun anlässlich der Fortsetzung des Projektes erklärte.
Erfolgreicher Start und Ausweitung des Projekts
Die erste Phase des Projekts wurde als Erfolg bewertet, so dass es nach den Herbstferien fortgesetzt wird. Anfang der Woche besuchte Ministerpräsident Michael Kretschmer die TU Dresden, um persönlich für die letzten offenen Restplätze dieses vielversprechenden Projekts zu werben. Im neuen Schuljahr sollen über 60 studentische Lernbegleiter an mindestens fünf Schulen praktische Erfahrungen sammeln.
Besonders erfreulich: zehn Studierende aus der ersten Phase setzen ihre Teilnahme fort. Dank des Schulträgers können einige Schulen kostenfreie Unterkünfte für die Studierenden anbieten, was die langen Fahrtwege von Dresden erleichtert. Bislang haben Schulen in Niesky, Weißwasser und Mücka bereits Interesse an der Teilnahme bekundet.
Michael Kretschmer motivierte die angehenden Lehrer mit wertschätzenden Worten und lud sie ein, erste Praxiserfahrungen im Unbezahlbarland Landkreis Görlitz zu sammeln - wie schon unser UBL-Team auf der "Teachermania"
Lob vom Regierungschef
Ministerpräsident Kretschmer lobte den frühen Praxiseinstieg der Studierenden und hob die Wichtigekeit des Lehramts hervor: „Lehrer ist kein Beruf, sondern eine Berufung.“ Er betonte, dass die Lehrerausbildung eine Frage der menschlichen Ressourcen sei, nicht des Geldes. Vorbild für dieses Projekt ist die Universitätsschule Dresden, ein innovatives Modell, das seit 2019 neue Lehr- und Lernmethoden erprobt.
Zügig in die Praxis - wie es funktioniert
Die Studierenden werden an den Schulen von erfahrenen Lehrkräften begleitet. Auch die lokalen Bürgermeister unterstützen das Projekt, indem sie Wohnungen für die angehenden Lehrer zur Verfügung stellen. Ein wesentlicher Vorteil des semesterbegleitenden Praktikums ist die unmittelbare Praxis. Im Gegensatz zu klassischen Block-Praktika, bei denen die Studierenden hauptsächlich hospitieren, sind sie hier aktiv eingebunden. Sie übernehmen Aufgaben wie Leseförderung, fächerübergreifende Projekte, Begleitung bei Exkursionen und leisten Unterstützung beim Lernen.
Großer Anklang
Dass das Projekt bereits jetzt in der Region Ostsachsen großen Anklang findet, steht außer Frage. Denn aktuell ist der Unterrichtsausfall in den Schulen des Landkreises Görlitz noch besonders hoch, was das Projekt besonders relevant macht. Anke Langner betont, dass die innovative Herangehensweise dem Wunsch der Studierenden nach mehr Praxis gerecht wird und gleichzeitig die Folgen des Lehrermangels lindert.„Wir nutzen die Krise, die wir haben“, erklärt sie.
Das Projekt bietet eine Win-win-Situation für Studierende und Schulen und trägt im weiteren Sinne zur Strukturentwicklung in der Region bei. Zudem ist in Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz ein Lehramtsstudiengang in der Region geplant. Ministerpräsident Kretschmer zeigt sich zuversichtlich - und das nicht nur in Bezug auf Lehrernachwuchs für unsere Region. Er hofft, dass das erfolgreiche Modellprojekt auch auf andere Regionen Deutschlands ausgeweitet werden kann.
Wir danken dem Landratsamt Görlitz und dem Ministerpräsidenten für die Bereitstellung der Fotos
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.