Strukturentwicklung
Ein Durchbruch für die Region
- Strukturentwicklung
- Zugriffe: 483
Fortschritt für den Strukturwandel: alles zum Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Cottbus-Görlitz
Der Strukturwandel in der Lausitz erfährt durch die am Mittwoch im Bahnhof Görlitz unterschriebene Vereinbarung zwischen Bundesverkehrsminister Volker Wissing und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz, einen bedeutenden Schub. Die Vereinbarung zielt darauf ab, den Ausbau der Strecke Berlin–Cottbus–Weißwasser–Görlitz umzusetzen. Künftig sollen Züge auf dieser Verbindung mit bis zu 160 km/h fahren können. Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte, dass die Reisezeit von derzeit drei Stunden auf künftig etwas mehr als anderthalb Stunden reduziert werden soll. Dies sei nicht nur ein Gewinn für die Reisenden, sondern auch ein "erheblicher Beitrag zur Verbesserung der Mobilität und Erreichbarkeit in der Region".
Bundesminister Wissing unterstrich die Bedeutung dieses Projekts im Kontext des Strukturwandels und des Klimaschutzes und betonte, dass der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke zwischen Cottbus und Görlitz als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen Kohleregionen dienen solle. DB-Vorstand Richard Lutz bezeichnet die Verbindung Berlin-Cottbus-Görlitz als ein Ankerprojekt, das symbolisch für den gesamten Strukturwandel in den Kohleregionen steht. Mit der Elektrifizierung und dem zweigleisigen Ausbau enstehe eine "Starke Schiene", die nicht nur die Region besser mit der Hauptstadt Berlin und dem polnischen Nachbarn verbinden wird, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Strukturwandels leistet.
Es geht voran: Gute Stimmung im wahrscheinlich schönsten Bahnhof Deutschlands
Ministerpräsident Kretschmer sprach vom "größten Infrastrukturprojekt im Strukturwandel", an dem sowohl Sachsen als auch Brandenburg beteiligt sind und gemeinsam 1,8 Milliarden Euro investieren. Die Industrie- und Handelskammer Cottbus sieht die Unterzeichnung der Vereinbarung als einen wesentlichen Meilenstein für den Strukturwandel in der Lausitz und fordert dementsprechend einen zügigen Baustart. Zudem würden zehn weitere Schienenprojekte in vom Kohleausstieg betroffenen Regionen Deutschlands geplant. Der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke zwischen Cottbus und Görlitz sind die größten Projekte in dieser Bahn-Infrastrukturoffensive. Michael Kretschmer sprach im Bahnhof über die Bedeutung der Bahnstrecke zwischen Görlitz und Berlin. „Wir haben in Sachsen zwei Ziele bevorzugt: Innovation und Infrastruktur“, sagt er. Dresden, Leipzig und Chemnitz böten gute Beispiele. Nun soll mit Hilfe der Kohlegelder die Anbindung der Lausitz folgen.
Zehn weitere Schienenprojekte geplant
Die unterzeichnete Vereinbarung umfasst die Planung von insgesamt zehn Schienenprojekten, darunter die Strecken Cottbus-Forst (Spree-Neiße), Leipzig-Falkenberg (Elbe-Elster)-Cottbus und der 44 Kilometer lange Nordabschnitt zwischen Bad Lausick und Geithain der Strecke Leipzig-Chemnitz. Diese Projekte zielen darauf ab, die Lausitz besser an die bestehenden innereuropäischen Güterverkehrs-Magistralen in Ost-West- sowie in Nord-Süd-Richtung anzuschließen.
Die Vorbereitungen für die Planung dieser Projekte haben bereits begonnen. Zu den nächsten Schritten gehören Vermessungen, Umweltuntersuchungen und die Trassierung. Ein Baubeginn ist für die 2030er Jahre vorgesehen, wie eine Sprecherin der Bahn mitteilte.
In 1,5 Stunden von Görlitz nach Berlin
Es werde attraktiv, so Kretschmer, für Arbeiter in Zukunft nach Berlin zu pendeln. „Zwei, drei Tage in der Hauptstadt arbeiten, das bedeutet doch ganz neue Perspektiven für die Lausitz.“ „In anderthalb Stunden kann man künftig von Görlitz aus in Berlin sein“, mit Halten nur in Weißwasser und Cottbus.
Ohne Gelder aus dem Strukturwandeltopf des Bundes würde es den Streckenausbau in dieser Form wohl nicht geben, sagte der Ministerpräsident. Auch die Anbindung der Lausitz in die sächsische Landeshauptstadt kommentierte er: „Wir sind dran“. Von Dresden bis Bischofswerda sei "alles klar, dank Geldern aus Sachsen". Für weitere Streckenausbauten müsse man auch hier den „Zeitrahmen bis in die 2030er hinein.“ denken.
Auch wir von der ENO sind, gemeinsam mit Experten und Bürgern der Region, dabei die Mobilität der Lausitz neu zu denken - und auch jetzt schon umzusetzen. Wer sich dazu informieren möchte, schaut am besten in unser reichhaltiges Unbezahlbarland-Blog-Archiv zu dem Thema.
Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung setzen Bund und Deutsche Bahn ein starkes Zeichen für den Strukturwandel in den Kohleregionen. Durch die geplanten Schienenprojekte werden die Regionen nicht nur besser an wichtige Wirtschaftszentren angeschlossen, sondern es entstehen auch neue Perspektiven für die Menschen vor Ort. Dies ist ein entscheidender Schritt, um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten und die wirtschaftliche und soziale Zukunft der betroffenen Regionen nachhaltig zu sichern.
Fotos & Grafik: DIe Bahn Presse
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.