Nachdenklich

Nachdenklich

Eigentlich gehört mir an dieser Stelle nicht wirklich der Freiraum für einen Text. 

Ich habe mich auch gefragt, ob es gut ist das Thema aufzugreifen. Aber der Blog soll ja auch ein wenig die Sichtweise "hinter die Kulissen" der ENO ermöglichen. Deshalb möchte ich ein paar Gedanken zu unser neuesten Anwendung hier hinterlassen. 

In der letzten Februarwoche war ich in Tschechien. Zeit mit der Familie, Ski fahren und Kraft tanken standen auf dem Plan. Das beinhaltet auch möglichst wenig aktive Nutzung von Technik, Bücher wollten gelesen werden. Umso heftiger erschütterten mich die Bilder eines Nachrichtensenders. Eher zufällig eingeschaltet – in ihrer Botschaft unfassbar. Krieg in der Ukraine?! No Way – das kann nicht sein. Ob es Leere, Sprachlosigkeit oder das Gefühl in einem schlechten Traum aufgewacht zu sein war, kann ich jetzt gar nicht mehr beschreiben. Auch heute finde ich schlicht keine Worte. 

Deshalb mal zurück zur ENO. Am 28. Februar war ich kurzfristig zu einem Termin beim Landrat bestellt. Die Anfrage: zahlreiche Unterstützungsangebote wurden beim Landkreis gemeldet, viele direkte Hilfen schon zur Verfügung gestellt. Was fehlt ist in irgendeiner Form eine Bündelung. Was fehlt ist eine Kanalisierung eben jener Angebote. Kann sich die ENO das vorstellen hier zu unterstützen. 

Nach kurzer ENOinterner Abstimmung waren wir uns einig – wenn wir hier helfen können, werden wir das tun. Maßgeblich nahmen Thomas Vogel und Jörg Bergner das Zepter des Handelns in die Hand. Das Erstellen "des Katalogs der Angebote" ist nunmehr nicht nur für die Beiden ein beherrschendes Thema. Neben der eigentlichen Anwendung haben wir auch telefonisch angeboten Angebote aufzunehmen. Zwischenzeitlich mit 4 Personen zeitgleich. Unfassbar, wie groß hier die Bereitschaft zur Unterstützung ist. Dafür gilt allen ein außerordentlicher Dank.

Vom Auftrag selbst bis zur Online-Schaltung vergingen nur wenige Stunden. Die Anwendung wird im Hintergrund ständig aktualisiert, aktiv gepflegt und kann auch durch z.B. Gemeinden eingesehen werden. Es wurden mehrere Tausend Angebote für Schlafplätze aufgenommen. Hunderte Unterstützungsleistungen wie Sachspenden oder Dolmetscherleistungen konnten registriert werden. 

Heute am 21. März 2022 ist der Albtraum noch nicht vorbei. Nach wie vor sehen wir täglich Zerstörung, Elend und Leid. Täglich erreichen mehr Menschen unseren Landkreis. Unzählige Helfer in unzähligen Ländern versuchen zu helfen. Wie man da Danke sagt, weiß ich nicht – muss man aber. Sicher sind nicht alle Prozesse schon ideal, sicher gibt es immer und immer wieder neue Fragen. Aber alle geben ihr Bestes. Und wenn unsere kleine Anwendung einen kleinen Beitrag leisten kann bestimme Abläufe zu unterstützen ist das eben auch ein Projekt, was mich stolz macht. 

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