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So war das 9. Lausitz Café
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In der vergangenen Woche lud das Innovationsteam unserer Taskforce Strukturwandel zum 9. Lausitz Café in die UnbezahlbarlandLounge in Görlitz ein. Das Thema lautet diesmal: Kurze Wege, große Vielfalt - Perspektiven der Nahversorgung.
Der Unbezahlbarland-Blog sprach mit der Innovationsteam-Projektmanagerin Wilhelmine Buscha über die Veranstaltung, die mit einer Themenvielfalt, welche man beim Thema Nahversorgung zunächst so nicht vermutete, überraschte.
UBL-Blog: Wilhelmine Du hast das 9. Lausitz Café, das sich mit "Perspektiven der Nahversorgung", das sich unter anderem mit Themen wie "Digitalisierung", "Mitfahrgelegenheiten", „soziale Orte“ und "Handwerk" beschäftigt, mit konzipiert, durchgeführt und moderiert. Bitte berichte uns, wie die Veranstaltung ablief und wer daran teilgenommen hat.
Wilhelmine Buscha: Sehr gerne! Bei unserem letzten Lausitz Café hatten wir etwa 15 Gäste dabei, darunter auch einige bekannte Gesichter, die schon an früheren Veranstaltungen teilgenommen hatten. Es war eine sehr konstruktive und interessante Runde, bei der wir uns über vier Hauptthemen ausgetauscht haben: die Digitalisierung der Innenstädte, das Projekt Prima+ÖV und darin enthaltene Mobilitätslösungen für die Nahversorgung, die Kombination von Nahversorgung und sozialen Orten und schließlich das Thema Handwerk. Die Vielfalt der Meinungen hat uns auch dieses Mal wieder überrascht und inspiriert.
UBL-Blog: Gab es bei der Diskussion zur Digitalisierung der Innenstädte besondere Überraschungen oder neue Erkenntnisse?
Wilhelmine Buscha: Ja, definitiv. Das Thema „Digitalisierung der Innenstädte“ brachte unglaublich unterschiedliche Ergebnisse hervor. Es wurde schnell klar, dass die Vorstellungen und Erwartungen der Teilnehmerinnen sehr breit gefächert sind. Auch ist der Fokus von Ortsansässigen und Gästen sehr unterschiedlich. Manche legten ihren Fokus auf einen „digitalen Zwilling“ zur Angebotserfassung, andere auf Ankommensunterstützungen für Zugezogene, wieder andere auf Apps, die das Stadtleben erleichtern sollen. Was die City Initiative sich daraus mitgenommen hat, ist, dass eine größere, strukturierte Umfrage benötigt wird, um herauszufinden, welche Inhalte für die Bürgerinnen tatsächlich Priorität haben. Nur so können wir die Digitalisierung gezielt vorantreiben.
UBL-Blog: Also habt ihr mal wieder direkte Impulse aus der Bürgerschaft, die die Grundlage für weitere Überlegungen und Schritte bieten, erhalten. Da lesen wir sicherlich bald mehr dazu an dieser Stelle! Ein weiteres spannendes Thema war das der Mitfahrgelegenheiten als Erweiterung des ÖPNV. Wie war hier die Resonanz?
Impressionen des 9. Lausitz Café: links oben und links unten Steffi Dreier (und unten mittig) und Isabell Klette (in weißem Shirt), die bei der ENO für Prima+ÖV zurständig sind, engagierte Bürgerinnen und Bürger - und natürlich das Buffett, das bei keinem Lausitz Café fehlen darf. Schliesslich ist hungrig diskutieren keine gute Idee
Wilhelmine Buscha: Die Resonanz war grundsätzlich sehr positiv. Alle waren offen dafür, Fahrten anzubieten und auch selbst Mitfahrgelegenheiten zu nutzen. Aber ein zentraler Punkt, der immer wieder zur Sprache kam, war die Frage des Vertrauens. Viele sagten, dass es für sie wichtig sei, eine Vertrauensbasis zu schaffen, bevor sie solche Angebote regelmäßig nutzen würden. Wie genau dieses Vertrauen aufgebaut und kommuniziert werden kann, ist jetzt eine Aufgabe für unsere Kolleginnen von Prima+ÖV. Ohne diese Vertrauensbasis wird es schwer, das Potenzial von Mitfahrgelegenheiten voll auszuschöpfen.
UBL-Blog: Klingt nach einer spannenden Herausforderung. Du hast auch das Thema Handwerk angesprochen, zu dem ihr ja gerade erst im Juli ein ausgebuchtes "Lausitz Café Spezial" zusammen mit der HWK Dresden organisiert habt. Was wurde dazu besprochen?
Wilhelmine Buscha: Beim Thema Handwerk ging es darum, wie Handwerksbetriebe und Dienstleistungen in der ländlichen Region erhalten werden können. Im Ergebnis lag der Fokus darauf, wie wir das Interesse für Handwerksberufe wecken können, vor allem bei jüngeren Generationen. Ein wichtiger Punkt war, soziale Räume zu nutzen – also dort präsent zu sein, wo die Menschen sich aufhalten. In der Diskussion sind fünf konkrete Lösungsansätze entstanden: neue Geschäftsmodelle und Vertriebskanäle auszuprobieren, Kooperationen zu initiieren, auf Trends zu reagieren, neue Orte für Handwerk zu nutzen und das Regional-Marketing zu stärken. Die Handwerkskammer Dresden wird nun prüfen, wie sie die Handwerker dabei unterstützen kann. Außerdem planen wir gemeinsam mit der Handwerkskammer bereits ein weiteres Lausitz Café am 5. November, bei dem es um das „Haus der Zukunft“ gehen soll.
Das Lausitz Café Spezial zum Thema Handwerk - Wilhelmine moderiert die Runde zu Fragen der Unternehmensübernahme im atmosphärischen Telux in Weißwasser
UBL-Blog: Das klingt sehr vielversprechend! Und was steht beim nächsten Lausitz Café auf dem Programm?
Wilhelmine Buscha: Am 10. Oktober werden wir uns dem Thema „Engagement und Ehrenamt“ widmen. Wir sind dann gemeinsam mit dem Sozialen Netzwerk Lausitz und der Engagierten Stadt in Rietschen unterwegs. Die Themen und Fragestellungen können im Anmeldeportal gefunden werden, genauso wie auch alle Ergebnisse unserer bisherigen Lausitz Cafés.
UBL-Blog: Vielen Dank, Wilhelmine! Bevor wir abschließen, hast du noch Tipps, an wen sich Interessierte mit Fragen zu spezifischen Themen wenden können?
Wilhelmine Buscha: Ja, klar! Wenn es Fragen zu Nahversorgung und sozialen Orten gibt, ist unsere Projektmanagerin
UBL-Blog: Vielen Dank für deine Zeit und die Einblicke, Wilhelmine. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung und die spannenden Themen, die dort auf uns warten!
Melden Sie sich hier an, um beim 10. Lausitz Café am 10.10. in der Zeit von 18-20 Uhr mit dabei zu sein, wenn alle Bürger*innen des Landkreises Görlitz einladen, um konkrete Fragestellungen zum Thema Engagement und Ehrenamt zu besprechen.
Am 10.10.2024, im 18-20 Uhr, Kinocafé Rietschen - hier geht’s zur Anmeldung.
Viele Grüße!
Ihre Jasna
Zum Thema: "Perspektiven der Nahversorgung" schauen Sie gern auch in unser neues Handbuch zum Thema!
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.