Strukturentwicklung
ENO-Taskforce Projekt "Muskauer Eispalast" erhält Millionenförderung
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ENO-Projekt zur Stärkung der Tourismuswirtschaft in Bad Muskau: Der "Muskauer Eispalast" zur Förderung regionaler Wertschöpfung wird mit 13 Millionen Euro aus dem Kohleausstiegsgeld gefördert.
Am vergangenen Mittwoch tagte der 7. Regionale Begleitausschuss im Lausitzer Revier unter Vorsitz des Görlitzer Landrats Dr. Stephan Meyer im Schlesischen Museum in Görlitz. Als er und Dr. Romy Reinisch, Beigeordnete im Landkreis Bautzen, nach der Sitzung vor die versammelte Regionalpresse traten, war die Spannung groß. Welche Projekte würden den Zuschlag erhalten? Immerhin ging es um insgesamt rd. 172 Millionen Euro... Und die Taskforce hatte nicht nur das Projekt in Bad Muskau im Rennen, sondern fieberte auch mit dem Findlingspark Nochten und der Gemeinde Kodersdorf (zu beiden Projekten vorab hier mehr - und demnächst an dieser Stelle), die wir zur Antragstellung beraten hatten...
Dr. Romy Reinisch, Dr. Stephan Meyer, Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der landeseigenen Strukturentwicklungsgesellschaft Sächsische Agentur für Strukturentwicklung GmbH (SAS) und Jörg Huntemann, Revierbeauftragter Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung und das Inhaltsverzeichnis der Pressemappe der SAS
Die Erlösung: 3 Mal Ja!
Für die Gemeinde Kodersdorf und das dort geplante Innovationsforum sind es 5 Millionen Euro, für den Findlingspark Nochten 2,5 Millionen - und auch der "Muskauer Eispalast" steht auf der Liste der förderwürdigen Projekte. Dieses groß und zukunftsweisend konzipierte tourisische Projekt der ENO-Taskforce Struktuwandel wurde positiv beschieden und wird mit 13 Millionen Euro gefördert.
"Wir von der Taskforce Strukturwandel der ENO freuen uns natürlich, dass unsere Arbeit gewürdigt und für richtig und wichtig für die Entwicklung der touristischen Infrastruktur im Nordlandkreis beschieden wurde. Aber eigentlich freuen wir uns für den gesamten Landkreis Görlitz, für Bad Muskau und alle Menschen, die im Unbezahlbarland leben und auch die, die bei uns Urlaub machen." erklärt Projektmanager Uwe Garack, der den Antrag bis zur Abgabe führte. "Ein sehr gutes Zeichen für die Region, das auch weithin strahlen wird." ist er sich sicher.
Im Team "Muskauer Eispalast" der Taskforce Strukturentwicklung der ENO ist die Freude bei allen seit 2022 Beteiligten groß. Alle waren über die Dauer der Projektentwicklung mal mehr, mal weniger involviert: Steffi Dreier (ganz links) von der Flächengesellschaft, daneben Emilia Grass, Saskia Brosius, rechts davon unsere Controllerin Tina Friebe (die zwar nicht direkt am Projekt beteiligt war, aber immer über alles den Überblick behält), rechts oben Uwe Garack, darunter Wilhelmine Buscha und Laura Horst. Sofort nach der Verkündung erhielt die ENO ein schönes Kompliment von Landrat Dr. Stephan Meyer: "Die ENO hat schon viele Projekte (mit)vorbereitet und begleitet, daher ist das hier auch ein toller Erfolg für das Unbezahlbarland - und die gesamte sächsischen Lausitz, wo wir schon über 700 Millionen Euro in der Umsetzung haben. Mit so vielen guten Projekten ist der positive Strukturwandel greifbar und wird weithin sichtbar!"
Der in die Jahre gekommene Gewerbepark am Heideweg Bad Muskau wird bald ein touristisches Aushängeschild der Nordregion im Landkreis Görlitz
Was versteckt sich hinter dem Titel "Muskauer Eispalast"?
Zwei z.T. leerstehende Bürohäuser, an deren Fuße schon heute ein beliebter Caravancampigplatz für Reisende Übernachtungsmöglichkeiten bietet, werden zu einem umfangreichen Angebot für Touristen und besonders Radwanderer im Unbezahlbarland. Denn kaum eine Reiseform ist in unserer Region so sehr im Aufschwung wie der Fahrrad- und Radwandertourismus.
Ein seltener Einblick in den RBA, der stets unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Presse stattfindet
Ein zentrales Element des Projektes mit dem besonderen Namen (Erklärung dazu: weiter unten im Text) ist die Bereitstellung niederschwelliger Übernachtungsmöglichkeiten, die ohne Mindestmietdauer gebucht werden können. Hierzu wird Haus 1 zu einem attraktiven Ort mit 12 Ferienwohnungen und 24 Hostelzimmern umgebaut, wodurch insgesamt 124 Betten zur Verfügung stehen. Auch Haus 2 wird umgenutzt und erweitert, um Gästen moderne Duschen und WCs, einen Gemeinschaftsraum, eine Küche sowie spezielle Räume für z.B die Aufbewahrung von Fahrrädern anzubieten.
Darüber hinaus wird das Angebot durch die Erschließung von 38 Caravanstellplätzen mit moderner Ausstattung ergänzt. Diese Maßnahmen sollen nicht nur Touristen anziehen, sondern auch die regionale Bevölkerung einbeziehen. Ein Café für Gäste und Einheimische, ein Fahrradladen mit Servicepoint und ein Shop mit regionalen Produkten werden das Angebot abrunden und zur Attraktivität des Projektes beitragen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Stärkung des Fahrradtourismus als nachhaltige Form des Reisens. Hierdurch sollen nicht nur umweltbewusste Touristen angesprochen werden, sondern auch die Wertschöpfungsketten im touristischen Bereich der Region gestärkt werden.
Das Projekt setzt zudem auf die Schaffung indirekter, integrativer Arbeitsplätze, die insbesondere Menschen in schwierigen Lebenssituationen neue Perspektiven bieten sollen.
Skizze des Projekts von der Weise Planungsgesellschaft, Görlitz
Mit diesem umfassenden Ansatz zielt das Projekt "Eispalast" darauf ab, die Tourismuswirtschaft nachhaltig zu fördern und die Region als attraktives Reiseziel zu etablieren. Die Stärkung der wirtschaftlichen Struktur und die Erschließung zusätzlicher Wertschöpfungspotenziale versprechen eine positive Entwicklung für die gesamte Region. Wir danken der Weise Planungsgesellschaft mbH in Görlitz für die Unterstützung!
...und warum heißt das Ganze "Eispalast"?
Der Name "Eispalast" hat eine Entstehungsgeschichte - wie auch das ganze Projekt (hier im UBL-Blog nachzulesen). Ursprünglich inspiriert von der Nähe zum Ober- und Badepark, bezieht sich der Name auch auf das berühmte Pückler Eis, das sich deutschlandweit großer Beliebtheit erfreut. Darüber hinaus gibt es historische regionale Bezüge zur Eiszeit: Der Muskauer Faltenbogen ist ein eiszeitliches Endmoränengebiet, und im Landratsamt von Forst steht ein eiszeitliches Mammut, das die geologische Geschichte der Region symbolisiert.
Diese Verbindung zur Eiszeit und den regionalen Besonderheiten unterstreicht die Vielschichtigkeit des Konzeptes "Eispalast" – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ergänzt wird dies durch den Eiskeller und die warme Sole, die auf faszinierende Weise Kälte und Wärme miteinander verbinden und so den einzigartigen Charakter des Projektes unterstreichen.
Regionale Unterstützung für Strukturwandel-Projekte
Insgesamt wurden zwölf Strukturwandel-Projekte mit einer Förderung von rund 172 Millionen Euro an Bundesmitteln positiv beschieden. Dr. Stephan Meyer, Vorsitzender des RBA, zeigte sich zufrieden: „Durch die etablierte Projektvorstellung können alle Mitglieder vorab Fragen an die Projektträger stellen und sich eingehend mit den Projekten und ihren Zielen beschäftigen. Die heute zur Entscheidung anstehenden Projekte haben eine hohe Qualität.“ und fügte hinzu, dass die Strukturentwicklung mit rollenden Baggern und Spatenstichen längst sichtbar und greifbar geworden sei. Mit Blick auf die ENO führte er später aus: "Die ENO hat schon viele Projekte (mit)vorbereitet und begleitet, daher ist das hier auch ein toller Erfolg für das Unbezahlbarland - und die gesamte sächsischen Lausitz, wo wir schon über 700 Millionen Euro in der Umsetzung haben."
Neben den zukunftsgerichteten Entscheidungen zieht der RBA auch Bilanz und bewertet das bisher Erreichte. Die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung präsentierte eine detaillierte Analyse, und Stefan Bischoff von der MAS Gesellschaft für Marktanalyse und Strategie mbH gewährte einen ersten Einblick in den Lausitzmonitor, der am 13. Juni 2024 im Neuen Rathaus in Hoyerswerda vorgestellt wird. Dr. Meyer betonte die Bedeutung dieser Einblicke für den Transformationsprozess in der Lausitz und freut sich auf die vergleichbaren Ergebnisse der Befragungen in der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier.
Hintergrund
Die diskutierten und bewerteten Projekte des RBA folgen der „Förderrichtlinie für Zuwendungen nach dem Investitionsgesetz Kohleregionen – RL InvKG“. Der Regionale Begleitausschuss spielt eine wichtige Rolle im Projektauswahlverfahren. Die befürworteten Vorhaben werden dem Freistaat Sachsen und dem Bund zur endgültigen Entscheidung vorgelegt. Die nächste Sitzung des RBA im Lausitzer Revier ist für den 13. November 2024 im Landkreis Bautzen geplant.
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.